120 Millionen Jobs wackeln

Ein aktueller UN-Bericht sieht große ökonomische Probleme durch den Einbruch des Tourismus vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern. Nachhaltiger Neustart im Sinne der Klimakrise nötig.

Wegen der Corona-Krise sind in diesem Jahr UN-Generalsekretär António Guterres zufolge rund 120 Millionen Jobs alleine im Tourismus weltweit bedroht. „Die Krise ist ein massiver Schock für entwickelte Ökono-mien, aber für Entwicklungsländer ein Notfall“, sagte Guterres in einer Video-Botschaft. Denn viele Entwicklungsländer sind stark vom Tourismus abhängig: In Afrika machte 2019 der Tourismussektor zehn Prozent aller Exporte aus.

Nachhaltiger Neuanfang

Aufgrund der Reisebeschränkungen und der gesunkenen globalen Nachfrage befindet sich die Branche in einer tiefen Krise – nicht nur in den Entwicklungsländern. In den ersten fünf Monaten des Jahres ist die Zahl der internationalen Touristen dem UN-Bericht zufolge um 56 Prozent gesunken. Auf das ganze Jahr gesehen wird gar mit einem Minus von 78 Prozent gerechnet. Zwischen 910 Milliarden und 1,2 Billionen Dollar an Exporteinnahmen im Tourismus könnten demnach verloren gehen.

„Es ist unerlässlich, dass wir den Tourismussektor wieder aufbauen“, sagte der UN-Generalsekretär. Aber dies müsse klimafreundlich geschehen, indem Treibhausgase reduziert werden. Dem Bericht zufolge machen Treibhausgasemissionen durch den Transport im Tourismus rund fünf Prozent aller 
menschlichen Treibhausgasemissionen aus.