3 Wege zur Personalsuche

19.08.2021

 
Expertise: Gäste dürfen zwar wieder empfangen werden, allerdings kommt ein altbekanntes Problem zum Vorschein: der Fachkräftemangel. Was Sie dagegen tun können.
Immer mehr Betriebe finden für offene Stellen nicht nur kurzfristig, sondern für längere Zeit keine passenden Bewerber.
Thomas Holenstein ist Geschäftsführer der Precom Group AG.

Personal ist Mangelware. Häufig liegt das allerdings auch an den veralteten Methoden, die in der Mitarbeitersuche zum Einsatz kommen. Gastro-Marketer Thomas Holenstein kennt dieses Problem nur allzu gut. Mit seiner Kampagne #sichergeniessen möchte er Gastronomen jetzt unter die Arme greifen. In diesem Ratgeber erläutert Thomas Holenstein die 3 effizientesten Wege, neues Personal in der Gastronomiebranche anzuwerben.

1. Online Personalsuche

Inserate in Printmedien alleine sind längst nicht mehr zeitgemäß. Während ältere Menschen Stellenanzeigen in Tageszeitungen häufig noch auf dem Schirm haben, sehen sich jüngere Menschen vor allem auf Online-Jobportalen nach neuen Jobs um. Die folgenden Kanäle um qualifizierte Mitarbeiter für Hotel, Catering-Firma, Restaurant und Co. zu finden, sind folgende:

-Jobportale wie Indeed, Stepstone oder Monster
-Xing & LinkedIn
-Facebook-Gruppen
-Instagram
-Lokale Gastronomieportale

Bei der Stellenausschreibung selbst sollten einige Punkte beachtet werden. Schon der Jobtitel muss perfekt sitzen. Auf abstrakte Jobtitel wie "Tellerakrobat" oder "Thekenstar" sollte verzichtet werden - zwar wirken diese Bezeichnungen kreativ, allerdings wird kaum ein Jobsuchender nach diesen Begriffen suchen und im schlimmsten Fall wirkt es sogar unseriös auf potenzielle Bewerber. Stellen Sie Ihr Unternehmen zu Beginn der Stellenanzeige ruhig in ein paar Worten vor, damit sich der Bewerber ein erstes Bild über Ihren Betrieb machen kann. Ein absolutes Muss in der Stellenausschreibung sind außerdem wichtige Eckdaten wie das Eintrittsdatum, Art der Anstellung (Vollzeit, Teilzeit, geringfügig) und Standort. Wenn möglich, machen Sie auch eine Angabe zum Gehalt - das erhöht die Arbeitgeberattraktivität. Sie schaffen Transparenz und eine gute Vertrauensbasis. Selbstverständlich sollten Sie im Online-Stelleninserat auch die Aufgaben, die den zukünftigen Mitarbeiter erwarten, genau beschreiben sowie mögliche Benefits aufzeigen.

2. Schaffen Sie Anreize für Ihre zukünftigen Mitarbeiter

Während die Gastro-Branche vor einem knappen Jahrzehnt in Deutschland noch 100.000 Auszubildende verzeichnete, hat sich diese Zahl inzwischen halbiert. Der Alltag in der Gastronomie verlangt Mitarbeitern viel ab: Unregelmäßige Arbeitszeiten, Stress und Hektik, Arbeiten am Wochenende - das sind nur einige Attribute, die mit der Gastronomie in Verbindung gebracht werden. Das wissen selbstverständlich auch Ihre Bewerber. Hier ist es wichtig als Arbeitgeber anzusetzen und Anreize für Ihre potenziellen Mitarbeiter zu schaffen. Gestalten Sie den Arbeitsalltag Ihrer Mitarbeiter so attraktiv wie möglich. Ein angenehmes Betriebsklima, ausreichend Urlaub, ein gewisses Maß an Planbarkeit und Flexibilität und eine gerechte Trinkgeldverteilung sind nur einige Punkte, die Sie umsetzen können. Nutzen Sie zum Beispiel auch Reservierungssysteme, um die Arbeit der Mitarbeiter etwas zu erleichtern. Ein weiterer attraktiver Anreiz sind Fortbildungsmöglichkeiten, damit sich Ihre Mitarbeiter beruflich weiterentwickeln können. Selbstverständlich spielt auch das Gehalt eine wichtige Rolle. Bieten Sie qualifizierten Bewerbern einen geringeren Lohn als das Hotel nebenan, wird sich dieser gegen Ihr Jobangebot entscheiden. Wenn eine Erhöhung des Gehaltsniveaus nicht möglich sein sollte, versuchen Sie das am besten durch Benefits wie zusätzlich Urlaub auszugleichen.

3. Employer Branding

Im Kontext der Gastronomie fällt der Begriff Employer Branding zwar nicht so häufig, allerdings zählt neben einem attraktiven Lohn und angenehmen Arbeitsbedingungen auch die Außendarstellung des Unternehmens. Employer Branding ist wichtig, um Nachwuchstalente und neues, qualifiziertes Personal für sein Restaurant oder Hotel zu gewinnen. Stellen Sie sich zunächst die Frage, welche Außenwirkung Ihr Unternehmen hat. Am besten lesen Sie sich Online Bewertungen durch und durchforsten Social-Media-Kanäle. Fragen Sie auch ehemalige Mitarbeiter nach Ihrem Eindruck. So verschaffen Sie sich als Unternehmer ein realistisches Bild über die Außenwirkung. Potenzielle Bewerber sollten objektiv erkennen können, wie Ihr Unternehmen und Ihr Team tickt. Wichtig ist es auch, sich zu positionieren und gewisse Alleinstellungsmerkmale zu haben, die einen von der Konkurrenz abheben. Überarbeiten und aktualisieren Sie Ihre Webpräsenz. Eine schlechte Webseite veranlasst viele User, die Seite so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Leben Sie die Werte, die im Unternehmen gepredigt werden tatsächlich. Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu, sorgen Sie für ein möglichst angenehmes Onboarding und halten Sie Versprechungen ein. Mitarbeiterzufriedenheit ist ein wesentlicher Teil des Employer Brandings und erhöht Ihre Arbeitgeberattraktivität ungemein. Die Zauberformel lautet also: Für Mitarbeiterzufriedenheit sorgen und eine negative Webpräsenz eliminieren. So bauen Sie nach und nach eine authentische Arbeitgebermarke auf, die Sie online auf Ihren Kanälen darstellen können. Ein Blick auf die Arbeitgebermarke reicht dann für potenzielle Mitarbeiter häufig aus, um sich bei Ihrem Hotel, Restaurant oder Café zu bewerben.

Fazit

Eine gelungene Webpräsenz, hohe Mitarbeiterzufriedenheit und ein starkes Employer Branding heißen die Zauberwörter. Natürlich benötigt die Umsetzung immer etwas Zeit und Arbeit - doch Sie werden sehen, am Ende lohnt sich die Mühe und qualifizierte Mitarbeiter bewerben sich wie von selbst bei Ihrem Unternehmen. Schaffen Sie attraktive Anreize, behandeln Sie Ihre Mitarbeiter gut und leben Sie Ihre Werte.

Über den Experten:

Der Schweizer Gastro-Experte Thomas Holenstein ist Geschäftsführer der Precom Group AG, einer Full Service Marketing Agentur. Er schafft mit seinen Plattformen pogastro.com sowie sichergeniessen.com digitale Lösungen für die Gastronomie.