8,5 Prozent mehr Arbeitslose im Tourismus als im Vorjahr
"Wer die ArbeitnehmerInnen in diesem Land im Regen stehen lässt, braucht sich nicht wundern, wenn er selbst bald nass wird", kommentierte Rudolf Kaske, Vorsitzender der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst (HGPD) im Rahmen einer Pressekonferenz die aktuellen Arbeitsmarktdaten für die Tourismusbranche.
Im September 2005 gab es in diesem Bereich 34.045 Arbeitslose. "Trotzdem ist die Bundesregierung nur zu kosmetischen Korrekturen der Saisonierkontingente bereit", ergänzte der Gewerkschafter. Was den wirtschaftlichen Erfolg der kommenden Wintersaison betrifft, ist Kaske optimistisch.
"Im September dieses Jahres gab es um 8,5 Prozent mehr Arbeitslose als im Vergleichsmonat des Vorjahres", erklärte der Tourismusgewerkschafter. Trotzdem habe eben wieder in der Saisonierfrage das "Feilschen um die so genannten Gletscherkontingente" begonnen. Kaske: "Die Gletscher werden leider immer kleiner, die Kontingente kaum." Die Ankündigung der Bundesregierung die Saisonierkontingente um 10 Prozent zu verringern, bezeichnete der HGPD-Vorsitzende als "kosmetische Korrekturen".
Kritik übte Kaske auch an den Intentionen des Fremdenpakets: "Das
kann sich doch jeder ausrechnen, dass niedrige Zugangshürden für
ausländische Saisoniers und Scheinselbstständige zu einer
Verschärfung am Arbeitsmarkt führt." Und damit auch zu Lohndumping.
Der HGPD-Vorsitzende: "Tourismusbeschäftigte verdienten 2004 im
Durchschnitt 1.429 Euro brutto, das Durchschnittseinkommen der
ÖsterreicherInnen betrug immerhin 2.105 Euro brutto. Und während
ArbeitnehmerInnen im Tourismus im vergangenen Jahr 204 Tage
beschäftigt waren, hatten sie in anderen Branchen eine
durchschnittliche Beschäftigungsdauer von 295 Tagen."
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