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Am Wort: Leben in Zeiten des Umbruchs
Gastkommentar von Matthias Koch, Geschäftsführer des Fachverbands der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich.
Was erwartet Österreichs Hotellerie 2016? Mehr Abgaben und Auflagen, weniger Schnee und Gäste? Die Zeichen verdichten sich, dass wir in Zeiten des Umbruchs leben. Mehr von Weniger wird auf Dauer nicht mehr funktionieren. Es wird anders werden müssen.
Das ist für Entrepreneure keine schlechte Nachricht. Gerade Unternehmer leben davon, sich immer wieder neu zu erfinden. Folgt man dem Unternehmerbegriff der österreichischen Schule der Nationalökonomie, ist der Unternehmer die Ursache von Veränderungen, die weg von alten Gleichgewichten führt. Nach der Belastungswelle des vergangenen Jahres können wir das neu deuten: Das Unternehmerische ist die einzig verbliebene Chance, die aus dem Gleichgewicht geratenen Rahmenbedingungen, wieder mit einem neuen Gleichgewicht auszufüllen. Wie ist das möglich? Nehmen wir das Thema Barrierefreiheit. In Europa leben 80 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Genau so viel, wie es Deutsche gibt. Also gibt es nicht nur unternehmerische Hürden zur Erreichung von Barrierefreiheit, sondern auch Chancen. Neue Gästebedürfnisse, erschöpfte Jungfamilien oder gestresste Manager sehnen sich heute nach neuen Kraftquellen. Barrierefreiheit ist nicht nur ein Thema von Einschränkungen, sondern von Befreiung. Leben wir Barrierefreiheit umfassend: Weniger ist mehr! Entschleunigen wir! Entwickeln wir Empathie für unsere Gäste! Resilienz und Kreativität sind die ureigenste Antwort auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen! Österreichs Hotellerie lebt dieses Unternehmerverständnis bereits seit eh und je.
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