Arbeitskräftemangel wegen Überalterung
Das touristische Angebot muss auf zahlungskräftige reiselustige Pensionisten abgestimmt werden.
Der österreichische Tourismus müsse wegen der zu erwartenden demographischen Entwicklungen in ganz Europa künftig das touristische Angebot anpassen, meinte Wifo-Chef Helmut Kramer. Ab 2010 müsse sich der Tourismus auf eine neue Urlauberschicht einstellen – den zahlungskräftigen, anspruchsvollen, sprach- und reisegewandten sowie mobilen Pensionisten, der über mehr Geld verfüge als die jetzigen Pensionisten.
Das Bevölkerungssegment der über 80-jährigen wachse schon derzeit auf Grund des verbesserten Gesundheitszustands am schnellsten. Arbeitende würden künftig im Zuge der Pensionsreform länger als bisher im Arbeitsprozess gehalten und hätten daher künftig mehr Einkommen. Die Abschaffung der Frühpensionen sei daher nicht ausschließlich als „Grausamkeit“ zu sehen.
Älter Menschen müssen länger beschäftigt bleiben
Damit die Weiterbeschäftigung älterer Mitarbeiter gelinge, müsse allerdings die Weiterbildung ab 45 verbessert werden: „Wir brauchen ein Regelschulsystem mit einer Anerkennung des Abschlusses für diese Bevölkerungsschicht, damit sie für den Arbeitsmarkt länger interessant ist“, so Kramer. Außerdem müssten die Frauen nach „dem Kinderkriegen“ wieder in den Arbeitsmarkt voll integriert werden: „Das ist eine Ressource, die die Volkswirtschaft unbedingt braucht“.
Auswirkungen auf Pension
Mit diesen flankierenden Maßnahmen käme auch die geplante Pensionsreform mit weniger Grausamkeiten durch. Durch die geplante Pensionsreform würden zwar die Pensionisten insgesamt weniger bekommen als ursprünglich erwartet, aber möglicherweise mehr als die jetzigen Pensionisten, meint Kramer abschließend.
Kommentare