Aufgespiesst
Sehr geehrte Frau Direktor, sehr geehrter Hotelier!
Der Wellness-Bereich muss – ich wiederhole: muss – einen direkten Zugang zu den Etagen haben, sonst passieren folgende Peinlichkeiten. In einem renommierten Badehotel in Budapest erfolgt der Zugang durch die Halle. Nach erfolgten Therapien marschiere ich mit zu weitem Bademantel, zu großen Plastikschlapfen und saunamäßig derangiert durch die Halle und treffe auf eine Gruppe prächtig herausgeputzter Ungarn, die einen Empfang zelebrieren. Obwohl schon etwas länger her, ist mir dieses Erlebnis immer noch sehr unangenehm in Erinnerung.
Die besten Ruheräume präsentieren sich so: gemütlich, ausreichend groß, mit gut gepolsterten, verstellbaren Nicht-Plastik-Liegen samt kleiner Ablage und individueller Spot-Lichtquelle, keine Musik – die hat man, wenn gewünscht, selbst im Ohr – idealerweise mit Aussicht auf die Landschaft. Oder (und) ein abgedunkelter total stiller Raum mit Wasserbetten. Oder Sitz- und Liegelandschaften rund um einen Kamin oder eine offene Feuerstelle. Auch leise rieselnde Brunnen sind äußerst entspannend. Übrigens: Österreichische Wellness-Hotels gehören zu den besten der Welt.
Herzlichst, Ihre Frau Naseweis
Frau Naseweis ist seit 40 Jahren beruflich in Hotels unterwegs, in kleinen und großen, nah und fern, national und international. Alles,
was sie beschreibt, hat sie schon erlebt – und das nicht nur einmal.
Kommentare