Bio zum Frühstück im Wiener Kaffeehaus
Ein weiches Ei von einer glücklichen Bio-Freilandhenne, regionaler Bio-Schinken, würziger Bio-Käse, knusprige Bio-Vollkornweckerl und dazu ein Bio-FAIRTRADE-Kaffee - seit zwei Monaten bieten die Wiener Cafés Hummel, Landtmann, Mozart, Prückel, Sperl und Weimar ihren Gästen ein nachhaltiges Frühstück an, das aus biologischen, regionalen bzw. fair gehandelten Lebensmitteln besteht.
Das Pilot-Projekt entstand in Kooperation mit Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima, die heute in einem gemeinsamen Pressegespräch im Cafè Landtmann mit den beteiligten KaffeesiederInnen sowie den ProjektbetreuerInnen der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) und GUTESSEN CONSULTING eine erste Zwischenbilanz der Aktion zog.
Frühstücken im Kaffeehaus ist eine typische Wiener Tradition. Kaffeehäuser bieten mittlerweile ein umfangreiches Frühstücksangebot an, das weit über das klassische Wiener Frühstück hinausgeht. Der Bio-Anteil ist jedoch verschwindend gering. Anders beim täglichen Lebensmitteleinkauf: Hier greifen 85 % der ÖsterreicherInnen immer wieder zu Bio-Lebensmitteln. Die heute schon sehr einfache Verfügbarkeit von Bio-Lebensmitteln über Handelsketten und Diskonter hat neue Käuferschichten für Bio-Produkte erschlossen. Die Stadt Wien selbst setzt seit langem auf Bio - sie ist eine der größten Bio-Bäuerinnen Österreichs. In den Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern der Stadt Wien wird der Bio-Anteil permanent erhöht. In der traditionellen Gastronomie hingegen sind biologische Lebensmittel in breiterem Umfang bisher unterrepräsentiert. "Mit unserer Aktion in den Kaffeehäusern wollen wir hier ebenfalls die Weichen in Richtung Bio und Regionalität stellen", so Sima.
Strenge Kriterien für die Nachhaltigkeit
Seit Anfang Dezember wird daher in sechs traditionellen Wiener Kaffeehäusern auch ein nachhaltiges Frühstück angeboten. "Dabei werden erstmals Nachhaltigkeitskriterien bei der Lebensmittelauswahl berücksichtigt. Biologische, regionale und fair gehandelte Lebensmittel geben die nötige Energie für den Start in den Tag. Der Genuss eines nachhaltigen Frühstücks ist auch ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz", so die Umweltstadträtin. Gemeinsam mit den genannten Kaffeehäusern entwickelte die ÖGUT und GUTESSEN CONSULTING Kriterien für ein nachhaltiges Frühstück. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden als Produktanforderungen biologische Produktion, fairer Handel, Regionalität und umweltschonende Verarbeitung/Verpackung (Mehrweggebinde) festgelegt. Die Kriterien sind auch abgestimmt auf Produktionsschwerpunkte und regionale Verfügbarkeit.
Die Betriebe wurden über den gesamten Produkteinführungsprozess von der Entwicklung, Beschaffung und Logistik bis hin zur Bewerbung individuell und vor Ort beraten. Ein Qualifizierungsprogramm für MitarbeiterInnen wurde entwickelt und den Betrieben geeignete Marketing- und Kommunikationstools vorgestellt. Das neue Frühstücksangebot wird in den bislang sechs Kaffeehäusern einheitlich unter dem Slogan "Bio zum Frühstück - Bio, Regional, Fair - so ,nachhaltig´ Frühstücken Sie nur bei uns!" beworben.
Bei der Zusammenstellung des Frühstücksangebots konnten die Kaffeehäuser auf eine große Auswahl an biologisch erzeugten und regionalen Spezialitäten sowie fair gehandelten Lebensmittel zurückgreifen. Aus diesem Grund ist das Frühstücksangebot in jedem der beteiligten Kaffeehäuser anders zusammengesetzt. "Bei den Verkostungen haben wir den KaffeesiederInnen Bio-Spezialitäten von regionalen ProduzentInnen vorgestellt und Kontakte zu den ErzeugerInnen und LieferantInnen vermittelt", sagt die Bio-Expertin Karin Kaiblinger von GUTESSEN CONSULTING. Berndt Querfeld, Kaffeesieder des Café Landtmann, berichtet stellvertretend für seine KollegInnen: "Bei diesem neuen Frühstücksangebot offerieren wir unseren Gästen regionale Bio-Lebensmittel in bester Qualität. Es ist uns ein zentrales Anliegen, unseren Gästen nur das Beste vom Besten anzubieten."
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