Brasilien ist Preistreiber
Es gibt viele Ursachen warum der Kaffeepreis weiter steigt: Die brasilianische Regierung nimmt Kaffee vom Markt! Viele Gründe sprechen mittlerweile für weiter steigende Kaffeepreise, wie dem Coffee-Scout zu entnehmen ist.
Im Zentrum des Geschehens steht natürlich Brasilien als größter Arabica Produzent. Am 7. Mai prognostizierte das brasilianische Landwirtschaftsministerium einen Produktionsrückgang um 15 Prozent auf 39,1 Millionen Sack gegenüber 46 Millionen Sack im Vorjahr. Ungünstige Wetterbedingungen, aber auch steigende Kosten für Düngemittel und Arbeit stecken hinter dieser Prognose. Zu allem Überdruss nimmt nun aktuell die brasilianische Regierung noch Kaffee vom Markt um die Preise in die Höhe zu treiben. Brasilien, weltweit größter Kaffeeproduzent, wird nämlich den Kaffeefarmern des Landes bis zu 20% über den aktuellen Kaffeepreisen bezahlen, um die Kaffeepreise insgesamt zu "pushen". Drei Millionen Sack à 60 kg wurden von der Regierung den Kaffeefarmern bereits abgekauft (im Gesamtwert von 494 Millionen US-Dollar). Der Preis betrug zwischen 303 und 320 Brasilanischen Real , umgerechnet $145 pro Sack. Der Durchschnittspreis für Kaffee lag zu diesem Zeitpunkt in Brasilien bei 261 Real.
Die Aktion der Regierung, Kaffee vom Markt zu nehmen, wird die Exporte reduzieren und somit die Preise erhöhen. Hintergrund ist ein schwieriges Erntejahr, sowohl zyklusbedingt als auch wettermäßig, aber auch aufgrund hoher Kosten besonders für Dünger. Die Märkte zogen auch sofort an (Coffee Futures in New York).
Letzte Woche sagte nun Brasiliens Landwirtschaftsminister Reinhold Stephanes in einem Interview, die Regierung erwäge zudem den Kauf von weiteren drei Millionen Sack Arabica-Kaffee. Sollte die brasilianische Regierung tatsächlich sechs Millionen Sack Kaffee vom Markt nehmen, wird dies die Preisentwicklung massiv beinflussen, denn diese Menge ist sehr hoch im Vergleich zur anstehenden Ernte. Nur eine Zahl dazu: im Angesicht der Exportmenge von 26,1 Millionen Sack im Vorjahr, entspräche dieses Vorgehen der Regierung einem Exportrückgang von cirka 23 Prozent.
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