Brauhaus Schwechat umgestaltet

21.12.2015

Schwechat hat sein Brauhaus wieder: Gernot Pöchl und Michael Dvoracek haben eine Institution wiederbelebt. Wir haben uns das genauer angesehen  
Brauhaus, neu und edel
Gernot Pöchl (Foto r.) mit Michael Dvoracek.

Es gehört schon Mut dazu, ein Projekt wie dieses anzugehen: „Im Brauhaus Schwechat war praktisch alles kaputt“, sagt Gernot Pöchl. „Wir mussten alles von Grund auf neu gestalten.“ Er und sein Geschäftspartner Michael Dvoracek – sie betreiben das Brauhaus Schwechat als Geschäftsführer der MG Brauhaus GmbH – haben den traditionsreichen Betrieb komplett umgebaut. Jetzt erstrahlt er in neuem Glanz und ist nicht nur Brauhausrestaurant nach alter Tradition (in neuem Gewand), sondern auch „Erlebnisgastronomie und Eventlocation“. 

Die beiden haben das Potenzial erkannt, das in dieser Location steckt. Viel Herzblut – und vor allem viel Geld – seien in das Projekt geflossen. Freilich, die beiden sind Vollprofis. Sie betreiben bereits das Amterl und das Salettl, beide befinden sich in Baden. Sie sind also keine Neulinge auf dem Gebiet und wissen nicht nur, wie man einen Betrieb führt, sondern auch, wie man einen Betrieb neu aufzieht, ihn umbaut und zum Leben erweckt – so wie etwa das Amterl. Aber das Brauhaus ist im Vergleich dazu ein anderes Kaliber. Da hätte schon viel schiefgehen können – ist es aber nicht.

Pöchl ist in der Gastronomie bzw. der Hotellerie groß geworden. Nach der AHS besuchte er das Tourismuskolleg Krems und war nach mehreren Jahren in der Hotellerie sechs Jahre lang als Gebietsverkaufsleiter bei der Brau Union tätig. Auch da lernt man klarerweise viel über Betriebe.

Der Abschied sei ihm zwar schwer gefallen, sagt Pöchl im Gespräch mit der ÖGZ, aber er habe gespürt, dass er das Richtige macht, und sich in die Selbstständigkeit begeben. Und das G’spür hat ihn nicht getäuscht: „Die ersten Wochen seit der Eröffnung haben unsere Erwartungen weit übertroffen“, betont er. Die Erleichterung ist ihm anzumerken, denn eine Investition wie diese (1,5 Mio. Euro, die Hälfte davon finanzierte die Brau Union) tätigt man nicht alle Tage. 

Alte Bekannte mit an Bord

Mit dem Umbau beauftragt wurde ein für Pöchl und Dvoracek alter Bekannter. „Die Firma Wögerer hat für uns schon das Amterl in Baden umgebaut, deshalb haben wir uns wieder für sie entschieden, da hat immer alles gepasst.“ Bei Projekten wie diesem sei die Zusammenarbeit mit Profis aus Sicht von Pöchl einfach ein Muss. „Die bringen dich auf Ideen, die du nie gehabt hättest und haben auch einen Blick auf die Kosten, die bei jedem Projekt explodieren können“, sagt er heute rückblickend. Die Zusammenarbeit sei hochprofessionell abgelaufen: „Wir mussten uns um nichts kümmern, Wögerer hat sich auch um Behördenwege gekümmert. Wir haben praktisch ein schlüsselfertiges Lokal übergeben bekommen“, merkt Pöchl an. Und: „Die machen Lokale, die funktionieren.“ 

Johann Üblacker von Wögerer hat das Projekt betreut: „Die Herausforderung lag darin, aus der bestehenden zeitgeistigen Architektur, die sehr reduziert und nüchtern war, eine Wohlfühlgastronomie zu schaffen, die das gesamte Haus nachhaltig mit Leben füllt. Die Philosophie Essen-Trinken-Feiern haben wir durch das Front-Cooking-Erlebnis, die Bierschwemme und einer einladenden Kommunikationsbar konsequent umgesetzt“. Und das sind die Highlights: der neu gebaute Wintergarten („Salettl“), die Bürgerstube mit Bauernmalerei auf der Decke, ein großer Gastgarten mit 100 m2 großer Bühne (überdacht, kann bei Nichtverwendung ebenfalls als Gastgarten verwendet werden), eine eigene, abgetrennte Eventlocation auf einer Ebene mit Dachterrasse für bis zu 100 Personen (z. B. für Firmenfeiern, Feste oder Gruppen), Schauküche mit offenem Flammengrill, Brauereiführungen für Gäste sowie klarerweise die Biervielfalt vom Fass. „Da haben wir mit der Brau Union einen starken Partner“, freut sich Pöchl, der momentan das neue Schwechater Wiener Lager (noch) exklusiv ausschenkt, aber auch andere Spezialitäten (z. B. belgisches Affligem oder Biere aus Kaltenhausen) gelistet hat. 

Überdachte Bühne im Garten

Angeboten werden aber auch geführte Bierverkostungen und Menüs mit Bierbegleitung. Durch den Umbau stehen jetzt insgesamt 270 Sitzplätze im Innenbereich des Brauhauses und rund 400 Sitzplätze, davon zwei Drittel (!) überdacht, im Garten zur Verfügung. Der Garten glänzt übrigens durch seinen Altbaumbestand und wird Gästen im Sommer definitiv noch viel Freude machen. Derzeit schupfen 20 Mitarbeiter den Laden, sobald der Gastgarten eröffnet wird, wird man damit aber wohl nicht mehr auskommen.

Der kulinarische Fokus liegt im Brauhaus auf klassischer Brauhausküche. Zu den Highlights zählen der Brauhaus-Burger, Grillhendl und Spareribs vom offenen Flammengrill. Auch die Regionalität ist den beiden Geschäftsführern ein großes Anliegen. So wird etwa beim Rindfleisch ausschließlich „Donauland Rind“ verwendet. Montag bis Freitag gibt es ein Wochenmenü um 8,90 Euro.  
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