Chili – vom Schmerz zur Lust
Slow Food Wien und die Arche Noah veranstalteten im Glacis Beisl einen sowohl kulinarisch wie auch theoretisch interessanten Abend, an dem sich alles um die vielseitige Welt der Chilis drehte.
Rund 70 bewusste Genießer mit dem gewissen Sinn für den Schärfe-Kick fanden sich am 2. Oktober im Glacis Beisl ein, um der scharfen Welt der Chilis zu huldigen. Dabei handelte es sich jedoch nicht nur um eine kulinarische Interpretation des Themas, das Küchenchef Harald Deschberger erstaunlich mild angelegt hatte, sondern auch um eine kompetente theoretische Annäherung.
Zum einen gab Peter Zipser, Vereinsobmann der Arche Noah (eine Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt aus dem Waldviertel, www.arche-noah.at) sein enormes Fachwissen über die Welt der Chilis weiter.
Zipser hatte an einem Schautisch eine stattliche Sammlung von Chilis vorbereitet, die man auch verkosten konnte. Eine Skala von 1 bis 10 erleichterte die Orientierung, sodass man eine schmerzhafte Betäubung des Geschmackssinns vermeiden konnte, sofern man das wollte.
Scharf, aber ungiftig
Zum anderen berichtete der Schmerzforscher Dr. Walter Klimscha, der selbst bekennender Chili-Aficionado ist, darüber, wieso Chilis eigentlich scharf schmecken (es liegt am nicht-toxischen Wirkstoff „Capsaicin“), was man dagegen tun kann, wenn man zu viel Schärfe im Mund hat (recht wenig) und wieso manche (so wie er selbst) immer wieder in scharfe Chilis beißen, obwohl das Schmerzen verursacht (wegen des „Pepper-Highs“). Die Schärfe von Chilis kann man, je nach Megenanteil von Capsaicin nach einer objektiven Schärfe-Skala einteilen. Um die vielfältigen Aromen, die außer der Schärfe auch noch in Chilis stecken, zu entdecken, hatte Zipser einen praktischen Tipp parat: Die Chilis in Honig einlegen und nur diesen verkosten. Eine Kreation, die sich vielleicht weniger fürs tägliche Frühstücksbrot eignet, als Begleitung zu einer pikanten Käseplatte jedoch zündende Impulse bringt.
Infos: www.slowfood-wien.at
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