Cicero
Bei einem Aufenthalt in einem Tiroler Hotel wurde Ihr Cicero Zeuge einer gar merkwürdigen Begebenheit. Als Morgenmensch erschien er gleich nach Beginn der offiziellen Frühstückszeit im Speisesaal.
Einladung in einem Wiener Luxushotel: Man trifft sich im Empfangssaal, eine Band sorgt für gute Stimmung, auch für Essen und Getränke ist reichlich gesorgt. Eigentlich ein höchst unterhaltsamer und angenehmer Abend, wären da nicht ein paar mehr als nur Kleinigkeiten.
Das begann bei der Location selbst, die manchen Besucher von der Optik her weniger an ein modernes Fünf-Sterne-Hotel erinnert hat, als an ein Ostblock-Mittelklassehotel in den 90er-Jahren. Auch die Akustik war für einen Versammlungsraum nicht wirklich adäquat. Der Hall war so stark, dass eine normale Unterhaltung, ohne zu brüllen kaum möglich war, was, wenn das geschätzte 200 Leute gleichzeitig machen, das Problem zusätzlich verschärft. Nicht mal eine Flucht in den Vorraum brachte diesbezüglich Abhilfe. Telefonieren war überhaupt ein Ding der Unmöglichkeit, dazu musste man am besten auf die Straße gehen.
Nächster Problembär, äh, Problempunkt war das Essen, für das der Küchenchef des Hotels verantwortlich zeichnete, der in dieser Eigenschaft auch stolz vor dem Buffet posierte. Indes war von variantenreicher, kreativer Fusionsküche, wie man es angesichts seiner Person erwarten würde, wenig zu schmecken. Etliche der präsentierten Gerichte bestanden aus aufgetauten Convenience-Produkten, die zum Teil nicht einmal richtig aufgewärmt wurden. Nicht nur einer der anwesenden Gäste hat sich gefragt, ob der Imageschaden durch solche Pro-bleme für den veranstaltenden Betrieb nicht größer ist als der kurzfristige monetäre Gewinn.
Falls Sie sich betroffen fühlen, schreiben Sie uns: i.stelzmueller@wirtschaftsverlag.at
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