Deutsche Urlauber reisen preisbewusst
Deutsche müssen auch im Urlaub rechnen: geplant sind durchschnittlich 67 Euro pro Urlaubstag
Reiselust – preisbewusst!, heißt die neue Devise der deutschen Urlauber. Die Reiselust bleibt ungebrochen, aber bei den Urlaubsausgaben schnallen unsere Nachbarn den Gürtel immer enger.
Erstmals seit Einführung des Euro hat das B•A•T Freizeit-Forschungsinstitut die tatsächlichen Geldausgaben deutscher Urlauber ermittelt.
Bemerkenswert bleibt auch die Tatsache, dass Männer im Urlaub insgesamt mehr ausgeben (1.049 Euro) als Frauen (951 Euro), Westdeutsche mehr (1.017) als Ostdeutsche (928) und Großstädter (1.084) mehr als Landbewohner (913). Und die teuersten Reisen leisten sich im Vergleich zu Familien mit Kindern (894 Euro pro Person) nicht die Singles (1.133), sondern die Doppelverdiener und kinderlosen Paare (1.176 Euro pro Person). „Neben Sonne, schöner Landschaft und der Sicherheit vor Ort wird der Preis der Reise zur wichtigsten Entscheidungsgrundlage für die Auswahl eines Reiseziels“, so Professor Opaschowski.
Reisen zu Discount-Preisen
Die konkrete Fragestellung lautete: „Wenn Sie an die Reise denken und zu den Reise- und Unterkunftskosten alle Nebenausgaben (Essen, Trinken, Einkaufsbummel, Ausflüge, Trinkgelder u. a.) hinzuzählen, was hat Sie dann Ihre letzte Haupturlaubsreise tatsächlich im Durchschnitt pro Kopf gekostet?“ Die Repräsentativerhebung ergab einen Durchschnittswert von 67 Euro pro Tag bzw. 998 Euro bei einer Durchschnittsreisedauer von 14,8 Tagen. Dies geht aus der Tourismusanalyse hervor, in der repräsentativ 2.893 Urlauber danach gefragt wurden, was sie ihre letzte Urlaubsreise tatsächlich im Durchschnitt pro Kopf gekostet hat.
„Wenn es um Preisvergleiche geht, machen die Deutschen auch vor der Urlaubsreise nicht mehr Halt“, so Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, der Leiter des Instituts. „Reisen zu Discount-Preisen sind angesagt. Der Eindruck entsteht: Manche kaufen Preise – und keine Reise.“ Die Deutschen haben den Urlaub als Sparprogramm entdeckt: Sie verreisen kürzer, billiger und spontaner. Spätbucher, Billigflieger und Kurzreisende geben den Ton und Trend in dieser Reisesaison an.
Große Unterschiede
Deshalb kommt es auch zu erheblichen Unterschieden zwischen einzelnen Reisezielen und Bevölkerungsgruppen. Jeder vierte Urlaubsreisende (26%) gab keine 500 Euro aus. Jeder siebte Urlauber (14%) ließ sich dagegen sein Urlaubsvergnügen dreimal so viel kosten, also über 1.500 Euro pro Person.
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