Die neue Normalität!?

Coronakrise
24.04.2020

 
Isolation, Maskenpflicht & Co. – so bewertet die österreichische Bevölkerung den neuen Alltag – und eine Corona-App.
Auf freiwilliger Basis wird sich die Corona-App wohl nicht durchsetzen.
Auf freiwilliger Basis wird sich die Corona-App wohl nicht durchsetzen.

Um möglichst bald zur alten Normalität zurückkehren zu können, müssen sich viele Menschen weltweit derzeit mit einer ganz neuen Normalität zurechtfinden. Zu diesem Zweck ist der Großteil der Österreicherinnen und Österreicher gerne bereit, die Einschränkungen und neuen Vorgaben der Bundesregierung einzuhalten: Für gut drei Viertel sind diese angemessen, um die Krise zu überwinden (76%). Nur jeder Zehnte hält nichts von den Maßnahmen. Zusätzlich zur Isolation und zum Einhalten eines Sicherheitsabstandes folgte am Dienstag nach Ostern die Verordnung, beim Betreten von Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-Nasen-Maske zu tragen. Was in manch anderer Kultur gang und gäbe ist, erschien in Österreich anfangs doch etwas fehl am Platz. Wie steht die Bevölkerung nach mittlerweile über einer Woche Maskenpflicht zum neuen Accessoire?

Die Mund-Nasen-Maske als „Must-have“

Knapp drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass das Tragen einer Maske seine Berechtigung hat (74%). „Unter den Frauen halten sogar fast 8 von 10 die Maßnahme für sinnvoll (79%). Gut jede zweite Österreicherin nutzt dabei bevorzugt eine selbstgemachte Mund-Nasen-Maske (51%), während diese sich unter den Männern etwas geringerer Beliebtheit erfreuen (37%)“, erklärt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Nur knapp 3 Prozent der Befragten geben an, bisher gar keine Maske getragen zu haben. „Langfristig durchsetzen wird sich der Mund-Nasen-Schutz hierzulande aber wohl nicht. Mehr als jeder Zweite empfindet ihn als Störfaktor (53%)“, so Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent.

Sicherheitsabstand zur „Stopp Corona“-App

Eine viel beworbene Maßnahme zur Bekämpfung des Coronavirus ist auch die Stopp Corona-App des Roten Kreuzes. Diese polarisiert jedoch stark. In der österreichischen Bevölkerung lassen sich drei etwa gleich große Lager identifizieren. Gut 3 von 10 Befragten halten die App für sinnvoll zur Unterbrechung der Infektionskette. Dem widerspricht ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher, die dieser Entwicklung gar nichts abgewinnen können. Die übrigen 36 Prozent sehen immerhin einen teilweisen Nutzen. Trotzdem kann sich mehr als die Hälfte der Befragten, die die Stopp Corona-App bisher noch nicht heruntergeladen haben, auch nicht vorstellen, dies in Zukunft zu tun (55%). Nur knapp jeder Fünfte würde die App noch auf dem eigenen Smartphone oder Tablet installieren (19%).

Die Gründe für die tendenzielle Ablehnung und Skepsis sind in erster Linie datenschutzrechtlicher Natur. Knapp 6 von 10 Befragten ist der Eingriff in die Privatsphäre zu hoch (58%) und es bestehen Bedenken sowie Unsicherheit hinsichtlich des Schutzes (56%) und der Verwendung (44%) der eigenen Daten. Ein weiteres Manko ist für mehr als 4 von 10 Befragten, dass Bluetooth bzw. die Standortfreigabe dauernd aktiviert sein müssen (45%). Mehr als jeder Zweite sieht außerdem keine Notwendigkeit der Installation der App, da er bzw. sie ohnehin den entsprechenden Sicherheitsabstand einhalten würde (53%). Für gut ein Viertel der Befragten hat die Stopp Corona-App schlicht und ergreifend keinen Nutzen (27%).

Marktagent / ÖGZ-Redaktion