Die Speisekarte als Beipacktext !
Es ist schon einige Jahre her, dass auf EU-Ebene eine Ausdehnung der für verpackte Waren geltende Kennzeichnungspflicht auf Speisekarten diskutiert wurde. Damals kam die EU-Kommission zur – wenig verwunderlichen – Einsicht, dass strenge Kennzeichnungspflichten auf Speisekarten keinen Sinn machen.
Doch jetzt scheint auf nationaler Ebene eine unheilige Allianz auf nationaler Ebene zwischen Gesundheitsministerium und Landwirtschaftsvertretern zu entstehen.
Während das Gesundheitsministerium der zunehmenden Zahl an Allergikern das Leben leichter machen möchte, argumentiert die Landwirtschaft mit einer „Qualitätssteigerung“, die dem Gast zu gute kommen soll.
Konsequenz wäre in jedem Fall eine untragbare bürokratischen Mehrbelastung für den Wirt. Der Wiener Gastwirt Dr. Stefan Gergely, hat für die Pressekonferenz der WKO zu diesem Thema die Speisekarte seines Silberwirts „allergikergerecht“ neu gestaltet (siehe Link), um zu verdeutlichen, wohin diese Entwicklung führen würde.
„Wenn es tatsächlich um eine Hilfestellung für Gäste mit Ernährungsproblemen ginge, müsste man sich zuerst um die Diabetiker kümmern. Aber auch hier ist nicht die Bürokratie sondern der Markt gefordert“, so Gergely.
Der oberösterreichische Wirteobmann KR August Oberndorfer entgegnet dem Vorschlag von Agrar-Landesrat Dr. Josef Stockinger, der eine Deklaration der Herkunft von Fleisch auf Österreichs Speisenkarten forderte, dass man „die Rechnung mit dem Wirt machen“ solle und nicht über die Medien populistische Forderungen in den Raum stellen solle. „Der mündige Gast weiß selbst einzuschätzen, was Qualität ist. Eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung macht hier wenig Sinn,“
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