Die Stimmung war schon besser, aber ...

12.08.2021

Die Wirtschaftskammer hat in einer aktuellen Umfrage die Stimmungslage in der Branche abgefragt. Die Ergebnisse sind zum Teil überraschend. 
Der Städtetourismus hat noch viel Luft nach oben. Aber langsam kommen sie wieder, die Gäste.

Eine Verschlechterung der Umsatzentwicklung gegenüber dem Vorjahr, eine gute Sommersaison und ein positiver Blick in die Zukunft: Das ist in aller Kürze das Ergebnis einer Umfrage des market-Instituts, die im Juli 500 Gastro- und Hotelleriebetriebe im Auftrag der Fachverbände Gastronomie und Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich befragt hat.

So ist die aktuelle Stimmungslage in der Gastronomie und Hotellerie in Anbetracht der aktuellen Situation gut, zwei Drittel der Betriebe blicken positiv auf die Sommersaison und sind mit dem Verlauf der bisherigen Sommersaison zufrieden. Die Stimmungslage ist in den Städten jedoch etwas gedämpfter – dies betrifft auch die Gastronomie. Im Vergleich zum Vorjahr spüren jedoch mehr Betriebe eine Verschlechterung der Umsatzentwicklung. Alles in allem blickt die Mehrzahl aber mit Zuversicht in die Zukunft.

Auslastung

Und dies trotz einer noch immer überschaubaren Auslastung: Die Betriebe rechnen in der Sommersaison mit einer Auslastung von etwa 45 Prozent - hier konnte man durchaus mit besseren Zahlen rechnen. Den Betrieben fehlen, vor allem im urbanen Bereich, die internationalen Gäste. Die Hauptherkunftsmärkte bleiben Österreich und Deutschland, auch wenn Österreich im Vergleich zu vor der Pandemie nun etwas stärker vertreten ist.

Was man bereits gewusst hat, aber durch die Umfrage erneut bestätigt wurde: Tourismus findet immer kurzfristiger statt - Buchungen werden von drei Viertel der Gäste kurzfristig getätigt.

Regionalität und 3G: So wichtig

Außerdem werden laut Umfrage Produkte aus der Region von den Gästen verstärkt nachgefragt. Darauf reagieren Betriebe auch recht stark: Jeder zweite Betrieb bietet Gästen nun verstärkt regionale Produkte an.

Die 3G-Regel wird von den Gästen größtenteils akzeptiert, immerhin ein Drittel berichtet aber auch von Beschwerden der Gäste bei der Kontrolle. Dabei ist die Akzeptanz der 3G-Regel in der Hotellerie etwas größer als in der Gastronomie. Die Hälfte der Betriebe geht davon aus, dass durch Maßnahmen wie die Impfungen und den grünen Pass auch wieder mehr ausländische Gäste kommen werden. Zudem berichten die Hotellerie-Betriebe, dass die Nachtestungen im Betrieb gut funktionieren.

Staatliche Unterstützung

Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen während der Pandemie waren für den Großteil der Betriebe von zentraler Bedeutung. Besonders der Umsatzersatz für geschlossene Betriebe aber auch der Fixkostenzuschuss und die Kurzarbeit waren wichtige Unterstützungsmaßnahmen. Und auch der neue Ausfallbonus für reduzierte Umsätze wird von vielen Betrieben in Anspruch ge-nommen.

  • Die Mehrheit der Betriebe rechnet damit die finanziellen Auswirkungen der Pandemie in den nächsten zwei bis drei Jahren überstanden zu haben.
  • Von der Regierung erhoffen sich die Betriebe weiterhin eine Senkung der Lohnnebenkosten. Aber auch steuerliche Erleichterungen bei Betriebsübergaben sowie eine Verlängerung des reduzier-ten Mehrwertsteuersatzes stehen ganz oben auf der Liste.