Ein Affenzirkus wird erwachsen
Nach vielen Jahren als Barkeeper im Veldner Casino hat sich der gebürtige Klagenfurter Peter Herritsch nach der Saison 1996 nach Wien aufgemacht, um bei seinem Freund Peter Rössler die neu eröffnete Bar im Planter’s Club zu schmeißen.
„Wir haben praktisch rund um die Uhr gearbeitet, irrsinnig viel Spaß gehabt und einen Bomben-Erfolg gelandet. Eigentlich wollte ich da länger bleiben, weil mir auch das Leben in Wien echt getaugt hat. Einen Gutteil der Wiener Szene-Geher kannte ich ja ohnehin vom Wörther See“, erinnert sich Herritsch an seinen letzten Job als Angestellter.
They never come back
Denn mitten in die Euphorie um die täglich gesteckt volle Bar im Planter’s Club bekam Herritsch das Angebot, ein eigenes Lokal schräg gegenüber von seinem ehemaligen Arbeitsplatz in Velden zu betreiben. „Ich kannte die Location und das Publikum, und hab sofort das Potenzial gesehen.“ Andererseits hatte er gerade erst einen neuen Lebensabschnitt in Wien begonnen und kaum Kapital für ein eigenes Lokal. Als er sich mit seinem Chef Peter Rössler beriet, garantierte ihm dieser eine Rückkehrmöglichkeit für den Herbst, sagte aber gleich dazu: „Du weißt, wie es geht, das wird ein Erfolg. Schade, aber du wirst wohl nur noch als Gast zu mir kommen.“
So war’s dann auch. Als Heritsch im Frühsommer 1997 den Monkey Circus eröffnete, setzte er mit seinen Show-Barkeepern und der perfekten Inszenierung von freudiger Party-Stimmung einen Blitzstart hin. „Wir wurden vom ersten Tag an überrannt und sind kaum mit dem Einkaufen nachgekommen“, so Herritsch.
Was wie ein modernes Gastronomie-Wunder klingt, ist jedoch bei näherer Betrachtung keines. Denn Herritsch wusste nicht nur genau, was er tut, er kannte auch den Platz Velden ganz genau.
Was Herritsch auch von Anfang an berücksichtigte, war, nicht am falschen Platz zu sparen. Auch wenn es zu vorgerückter Stunde nicht alle Gäste schmecken, aber die Opinion Leaders verstehen ganz genau, mit welchen Marken man arbeitet. So kommen in allen Herritschbetrieben nur Premium-Marken zum Einsatz, bei den Spirituosen genauso wie bei AF-Getränken oder beim Sekt, wo Herritsch von Anfang an auf Schlumberger vertraut.
Nach dem überwältigenden Erfolg des Monkey Circus hat Herritsch im Laufe der Jahre ein richtig gehendes Gastro-Imperium in Velden aufgebaut. Es folgten die Monroe Lounge, eine Pizzeria, eine Sushi-Bar, ein Betrieb in Linz und in Obertauern sowie vor fünf Jahren das Restaurant „Aqua“.
Reifes Ego wird bescheiden
Bis aufs Aqua hat sich Herritsch von den anderen Betrieben wieder getrennt. Nicht weil sie nicht gelaufen wären, sondern weil die Lebensqualität zu sehr unter der Verzettelung auf viele Baustellen gelitten hatte. „Ich konnte damals einfach nicht nein sagen, wenn ich ein Lokal mit Potenzial gesehen habe. Und als erfolgreicher Gastronom hat man mir ja auch interessante Angebote gemacht“, blickt Herritsch auf sehr arbeitsame Jahre zurück. Mit zwei gut gehenden Betrieben hat er ja immer noch genug zu tun.
Zum fünfjährigen Jubiläum des Aquas bittet Herritsch fünf Starköche für jeweils einen Abend an den Herd. Den Auftakt machten Edi Hitzberger (Hotel Paradies, CH, 2-Sterne) und Christian Brunnhuber vom Fabios.
Aber auch für das große 10-Jahres-Jubiläum des Monkey Circus hat sich Herritsch etwas Besonderes einfallen lassen.
Jeden Monat wird es gänzlich anders dekoriert erscheinen. Der Mai stand unter dem Motto „Funk Shui“, im Juni heißt’s „Dark & Light“, im Juli wird mit „Glamour & Sex“ noch einmal eins drauf gesetzt, bevor im August „Chaos de Luxe“ herrschen soll. Dazu gibt es natürlich die besten Cocktails. Und auch der Schlumberger-Sekt wird heuer wohl in Strömen fließen.
Info: www.monkeycircus.at
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