Erfreulich stabile Umsatzentwicklung im heimischen Gastgewerbe
"Die Zahlen sind durchaus ermutigend: 40 Prozent
der heimischen Gastronomiebetriebe konnten im Winterhalbjahr ihren
Umsatz halten und immerhin 29 Prozent Steigerungen erzielen, wobei
die Steigerungsraten meist zwischen fünf und sechs Prozent lagen",
erklärte der Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der
Wirtschaftskammer Österreich, Komm.Rat Helmut Hinterleitner, Montag
in einem gemeinsam mit dem Verband der Brauereien Österreichs
abgehaltenen Pressegespräch im Rahmen der Gastrofachmesse "Alles für
den Gast" auf dem Wiener Messegelände.
Fast ebensogroß ist mit 27 Prozent die Gruppe der Umsatzverlierer.
"Die Schere zwischen erfolgreichen Betrieben und Verlierern geht
daher weiter auseinander", sagte Hinterleitner. Erfolgreiche Betriebe
sind in allen Kategorien und Größenordnungen vertreten. "Es hängt
nicht vom Betriebstyp ab, ob ein Betrieb gut oder schlecht läuft".
Umsatzzuwächse werden zumeist im Speisebereich erzielt. Bei Getränken
sind die Zuwächse bescheidener. Dieser Trend wurde bereits im Vorjahr
beobachtet und setzt sich offenbar verstärkt fort. "Wenn Gäste
sparen, dann vor allem bei der Getränkekonsumation", zitierte
Hinterleitner weitere Erkenntnisse des aktuellen "Gastromonitors
Winter 2005/06". Diese Analyse wird vom Fachverband Gastronomie
gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Gastroobsearcher" und
dem Meinungsforschungsinstitut Karmasin durchgeführt. Es handelt sich
dabei um eine repräsentative Paneelbefragung auf Interviewbasis zur
Entwicklung und zu aktuellen Trends in der Gastronomie.
Das Stimmungsbarometer ist, so Hinterleitner, insgesamt positiv.
80 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft6, 36 Prozent erwarten
Umsatzzuwächse in den nächsten sechs Monaten, 44 Prozent gehen von
gleich bleibenden Umsätzen aus. Die Investitionsbereitschaft ist nach
wie vor hoch. "Das Gastgewerbe ist damit ein verlässlicher Partner
der regionalen Wirtschaft und der Landwirte", unterstreicht der
Sprecher der 60.000 heimischen Gastronomiebetriebe.
Vor allem Stammgäste sind für die günstige Umsatzentwicklung
verantwortlich. In Summe konnten 70 Prozent der Betriebe ihre
Stammgäste halten und 15 Prozent sogar zulegen. Mit den
Umsatzsteigerungen nicht mithalten kann die Gewinnentwicklung. 78
Prozent der Betriebe verzeichneten im Vorjahr Kostensteigerungen
zwischen drei und fünf Prozent. Als Beispiel nannte Hinterleitner die
Lieferantenpreise bei Bier, die sich seit Herbst 2005 bei 73 Prozent
der Betriebe um fünf Prozent erhöht haben. Trotzdem haben nur 37
Prozent der Gastwirte ihre Preise im Lokal angepasst. 63 Prozent
haben nicht erhöht. Damit vermindern diese Kostensteigerungen direkt
den Ertrag beim Gastwirt.
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