Gegen das Gratis-Wasser
Gastrobetriebe sollen dazu verpflichtet werden, das Glas Leitungswasser gratis auszuschenken.
Die neue EU-Trinkwasser-Richtlinie stößt den Wirten weiter übel auf. Worum geht es? Eine Richtlinie zur Verbesserung der Trinkwasser-Qualität sieht nicht nur deutlich mehr Kontrollen vor, sondern will Gastrobetriebe auch dazu verpflichten, das Glas Leitungswasser gratis auszuschenken, die ÖGZ berichtete bereits.
Sinnlose Geschichte?
Die geplante Richtlinie sei generell eine „total sinnlose Geschichte für Österreich“, meint Mario Pulker, Obmann des WKÖ-Fachverbands Gastronomie. Wirte, die einen Brunnen haben und ihren Betrieb oder Nachbarn mit Trinkwasser versorgen, müssten bisher einmal pro Jahr prüfen. Geht es nach der Neuregelung, sollen es künftig zehn Untersuchungen sein, so Pulker. Dabei sei die Trinkwasserqualität hierzulande ohnehin hoch.
Doch noch ist jegliche Aufregung verfrüht. Denn der von der EU-Kommission ausgearbeitete Vorschlag wird vermutlich noch einige Abänderungen erfahren. Allein der EVP-Abgeordnete Lukas Mandl brachte 80 Änderungsanträge ein.
Bezahlen ist akzeptiert
Wichtig für die heimischen Wirte ist jedenfalls, dass es zu keiner verpflichtenden Gratisabgabe kommt. Denn einige Betriebe verlangen bereits Geld für das Leitungswasser. Diese Praxis ist dabei weitgehend akzeptiert, wie eine Befragung der ÖGZ auf Facebook vor dem Sommer zeigte.
Die EU will mit den neuen Regeln den Zugang zu Trinkwasser verbessern. Dabei soll es insbesondere um jene Bevölkerungsgruppen gehen, die derzeit nicht ausreichend damit versorgt werden.
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