Hotel Post in Lech: Neues Konzept für Flaggschiff

Umbau
09.01.2018

Von: Roland Graf
Die „Post“ öffnet sich. Es wurde nicht bloß groß umgebaut, auch die Vermarktung der Arlberg-Institution ist neu aufgestellt.
EIne echte Perle unter Österreichs Spitzenhotels: die Post in Lech am Arlberg.

Den „Postblick“ nennt Hotelier Florian Moosbrugger das sichtbarste Ergebnis des sechs Millionen Euro teuren Umbaus seines Fünf-Sterne-Hauses. Die radikale Umgestaltung der Küche mag den Gästen verborgen bleiben. Der Blick auf den Ort und Schlegelkopf hingegen, den das Panoramafenster des Restaurants ermöglicht, hat das Traditionshaus aber sogar für Passanten merklich verändert: Aus der alten Zirben-Stube wurde ein transparenter Speisesaal. Dahinter stehen umfangreiche Planungen. Drei Jahre Vorlauf stecken im Umbau, für den sich Moosbrugger mit seinem Schulfreund Christian Prasser in Details wie Bauphysik und Nachhallzeiten vertieft hat.

So findet die Tatsache, dass Sitzhöhen „eine kulturabhängige Größe sind“ ihren Ausdruck in zwei verschiedenen Stühlen. „Skandinavier sitzen überraschenderweise lieber niedriger als etwa die Italiener“, weiß der Hotelier. Neben der Akustik und dem Sitzkomfort wurde als drittes Element die Beleuchtung des Panorama-Restaurants neu konzipiert. „Sie bildet den Biorhythmus nach“, so Moosbrugger: Zum Frühstück wird kühleres Licht eingestellt, auch auf den Sonneneinfall in das neue Restaurant reagiert die Anlage mit einer Anpassung der Lux-Werte.

Ganz abgeschlossen ist die Umgestaltung im Jänner 2018, wenn auch die „Jägerstube“ als Fine-Dining-Restaurant für 20 Couverts zur Verfügung steht. Die Gerichte des neuen Küchenchefs David Wagger sollen dann auch externe Gäste in die Stube mit dem markanten himbeerfarbenen Kachelofen – ein Entwurf von Chefin Sandra Moosbrugger – locken. Denn die Nachfrage nach wertiger Verpflegung steigt durch die im Vorjahr erfolgte Verbindung nach St. Anton merklich: Viele Gäste aus St. Anton legen in Lech eine Mittagspause ein. 

Vermarktungsgemeinschaft

Das zusammenhängende Skigebiet zog auch eine neue Vermarktungsgemeinschaft der Tophäuser nach sich. „Relais & Chateaux“-Vorstand Moosbrugger und „Small Luxury“-Vorstand Gertrud Schneider („Hotel Kristiania“) regten heuer die Gründung einer „Arlberg Luxury Selection“ an, die die Region vor allem auf den Fernmärkten bewerben soll. „In Österreich und Deutschland ist der Arlberg ja berühmt“, aber mit Auftritten wie zuletzt in New York will man Ski-Gäste in Übersee ansprechen. So wurde von den fünf Mitgliedsbetrieben auch in Südamerika ein eigener Verkaufsagent angestellt, hier sei vor allem Brasilien spannend für den Arlberg: „Die haben im Jänner ja Sommerferien.“ 

Egal, woher die Gäste kommen, eines ist mit dieser Saison Vergangenheit: Die Zigarren-Lounge der „Post“ hat man aufgelassen. Dafür lässt sich der „Postblick“ dann während der Rauchpause auch von außen genießen.