„Ich fühle mich zur Kaffeesiederin berufen“
Das Wiener Traditionscafé Hummel feiert sein 70-jähriges Jubiläum und gleichzeitig die Geschäftsübergabe an die dritte Familien-Generation Christina Hummel, die somit die jüngste Kaffeesiederin Wiens ist.
Als Karl Hummel 1935 das damalige Café Parsifal in der Josefstadt betrat, wusste er ganz genau, dass dieses Café einmal Geschichte schreiben wird... Nach dem Tod von Karl Hummel übernahm sein Sohn, Georg Hummel, 1967 die Geschäftsleitung gemeinsam mit seiner Frau Erszebeth Hummel. Mit intensivem, persönlichem Einsatz, Mut zum Risiko und neuen Ideen wurde das Café zum Café - Restaurant Hummel, wie wir es heute kennen. Seit 2005 führt Christina Hummel (Tochter von Georg Hummel) in der dritten Generation das „Hummel“. Sie und ihre Mitarbeiter haben sich zur Aufgabe gemacht, den „Treffpunkt der Wiener Lebensart“ in das neue Jahrtausend zu übertragen, um den Ansprüchen der Gäste in jeder Zeitepoche gerecht zu werden - unter der Devise: 365 Tage im Jahr im Dienste der Wiener Gastlichkeit, im Zentrum der Josefstadt.
Modernes Management
„Keiner kennt die genaue Adresse vom Café Hummel, aber wenn man sagt, wir treffen uns im Hummel, weiß jeder, wo er hingehen muss“, sagt BV Heribert Rahdjian anlässlich der großen 70-Jahr Feier. Christina Hummel, selbst an der Hotelfachschule „Modul“ ausgebildet, innovativen und modernen Ideen aufgeschlossen, schnupperte bei Starbucks Coffeeshop-Luft, ehe sie den elterlichen Betrieb übernahm. „Ich sehe im Beruf des Kaffeesieders keine Aufgabe, sondern eine Berufung. Meine Eltern haben den größten Anteil daran, dass ich nun hier im Hummel stehe. Aber eins muss ich schon sagen: Sie haben mich nie gezwungen, den Betrieb zu übernehmen. Mein Dickschädel - den ich vom Vater geerbt habe - wollte es so, dass ich nun Gastgeberin mit Herz, Leib und Seele bin“, erklärt Christina Hummel anlässlich der Geschäftsübernahme und bedankt sich bei ihren 30 Mitarbeitern, die sie tatkräftig bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. „Christina hat das Computerzeitalter ins Hummel gebracht und das moderne Management eingeführt“, schmunzelt der Vater Georg Hummel, der aber nicht mit allen kreativen Ideen seiner Tochter einverstanden ist. Umso erfreulicher ist es zu sehen, wie die treuen Stammgäste die Veränderungen positiv aufnehmen und so ein Kaffeehaussterben verhindern. Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums wurde der Hummel’sche Schanigarten zur Partyzone mit Live-Musik. Unter den Gratulanten: Vizebürgermeister Sepp Rieder, Clubobmann der Wr. Kaffeesieder Maximilian Platzer, Bezirksvorsteher Herbert Rhadjian sowie die Kaffeesieder Kurt Tiroch, Josef Zeiner und Herbert Frotzler, einige Rapid Fußballlegenden sowie die Geschäftspartner des Hauses - Brau Union, Meinl, Schlumberger und Teufner.
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