Jubelschrei in Rot: Que viva España!

12.10.2021

Von: Roland Graf
ÖGZ-Verkostung: Der Schmelz eines Rioja für die Traditionalisten, der kantige Schiefer-Ton des Priorats für Revoluzzer – so einfach ist die spanische Rotwein-Welt keineswegs. Ein Wein-Planet als ewiger Geheimtipp. 

Es ist noch nicht lange her, da schaute man gern nach Spanien, wenn es um sonnenverwöhnte Weine mit opulenter Frucht ging. Der Alkohol war auch bei 14,5  %
vol. meist gut „versteckt“ in perfekter Saftigkeit und abrundendem Holz.  

Neues Stilbild

Mittlerweile sind auch Österreichs Rotweine dank Know-how (erfreulich!) und Klimawandel (nicht so erwünscht) kräftig und samtig. Doch erneut lohnt der Blick nach Spanien, wo mittlerweile ein neues Stilbild den Ehrgeiz der Winzer anfacht. 

Wo die klimatischen Bedingungen immer schon fruchtfreundlich waren, hat man auch früher auf einen terroirbetonten Stil umgesattelt. Für den Geschmack bedeutet das, dass Bodenprägung und Säure nicht nur erwünscht sind, sondern überdeutlich hervortreten dürfen in den Roten der neuen iberischen Generation. Dass es auch immer mehr autochthone Sorten sind, die neben Garnacha/Grenache und Tempranillo zu Wein-Ehren gelangen, stellt einen weiteren Faktor dar, der die aktuelle Weinproduktion Spaniens interessant macht. Zumal diese Geschmacksbilder auch für den Einsatz in der Sommellerie einen Trumpf darstellen. Würzige Rotweine aus alten Rebanlagen begleiten geschmortes Gemüse gut, sind aber auch für (herbstliche) Braten eine naheliegende Option. 

Bei all den Neuerungen braucht einem aber auch um das „gute alte Spanien“ nicht bang sein. Der große Klassiker Rioja weiß um seine Vorzüge – und dass man nur äußerst langsam von ihnen abrücken sollte, wenn man modernisieren wollte. Wo Reife und Würze im Einklang mit gutem Preis-Genuss-Verhältnis stehen, erkostete die ÖGZ für Sie! 

ÖGZ-Sieger 2021 der Kategorie "Spanische Weine"

Gómez Cruzado: Vergoldete Gewürz-„Bombe“

Marques de Riscal: Mediterrane Noten, „vergoldet“