Junge müssen Skifahren lernen
Tourismus bleibt auch 2013 stabiler Wirtschaftsfaktor, und die Gäste suchen im Winter die Kombination aus Entspannung und Sport.
Obwohl Frau und Herr Österreicher in den Medien täglich über steigende Arbeitslosigkeit und über das europaweite Ringen um die Stabilität des Euro lesen, sind sie grundsätzlich optimistisch", berichtet David Pfarrhofer, Vorstand des Meinungsforschungsinstituts market. Laut einer von der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich beim market-Institut in Auftrag gegebenen Studie wird bei einem Großteil der Bevölkerung der Tourismus auch weiterhin als wirtschaftlich starke Branche gesehen.
Konkret meinen 40 Prozent der Bevölkerung, dass es mit dem Sommertourismus in den Bergen beziehungsweise an den Seen aufwärts-geht.51 Prozent rechnen mit einer unveränderten Entwicklung, folglich sehen 91 Prozent keine Verschlechterung, nur neun Prozent erwarten einen Abschwung. Die Zahlen für den Städte-Tourismus sind ähnlich positiv: 38 Prozent meinen, dass es weiter bergauf geht, 56 Prozent erwarten keine Veränderung. Nur bei den Gasthäusern in der Umgebung des eigenen Wohnortes beziehungsweise im Allgemeinen macht man sich Sorgen – nur elf Prozent denken, dass es aufwärtsgeht.
Stabiler Winter
Eine konstante beziehungsweise bessere Entwicklung für den Wintertourismus erwarten immerhin 78 Prozent – mehr als die Hälfte davon (55 Prozent) sehen eine stabile Entwicklung, fast ein Viertel rechnet mit einem Aufwärtstrend. Einen Winterurlaub plant im heurigen Jahr allerdings nur ein gutes Viertel der Befragten (28 Prozent), der überwiegende Rest hat diesbezüglich noch keine Pläne. „Zum einen spiele dabei die Höhe des Einkommens eine Rolle, zum anderen können viele schlicht nicht mehr Ski fahren. Wenn die heutigen Jungen nicht Skifahren lernen, werden wir diesen Fehler auch in 20 Jahren noch spüren", ist David Pfarrhofer überzeugt und ergänzt: „Es fehlt die Lust für den klassischen Winterurlaub.
Russen kommen Skifahren
Wenn wir nur Lifte hinstellen, werden wir verlieren, denn die Gäste suchen die Kombination aus Entspannung und Sport. Wellness hat deutlich an Bedeutung gewonnen."
Sparsamere Gäste
In der laufenden Wintersaison 2012/13 sei die Buchungslage gut, berichtete der Obmann der Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich, Hans Schenner. Der frühe Ostertermin (Ende März) komme vor allem auch den kleinen Skigebieten zugute. „Die Russen kommen nach Österreich zum Skifahren. Ihnen wurden die Weihnachtsferien gekürzt, dafür gibt es für sie erstmals Ferien von 23. bis 30. März, und davon könnten die heimischen Wintersport-orte profitieren", meint Hans Schenner. Fast ein Drittel der Befragten (30 Prozent) will heuer angesichts der Wirtschaftskrise „eher etwas sparsamer sein", sagte Pfarrhofer. Doch von den Sparern schaffe es nur etwas mehr als der Hälfte (60 Prozent), das Urlaubsbudget dann auch tatsächlich einzuhalten; 38 Prozent sagen, sie geben dann doch mehr aus als ursprünglich geplant.
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