Kein Interesse an CSR?
Ein unlängst in meiner Funktion als Umweltberaterin gestarteter Rundruf unter heimischen Hoteliers zum Thema Nachhaltigkeit/CSR war enttäuschend: Nur zwei von 40 von mir befragten Direktorinnen und Direktoren waren am Thema wirklich interessiert. Angesichts der Herausforderungen der Branche eigentlich erstaunlich.
Alexandra Adler
CSR-Expertin, Tourismusfachfrau, Umweltzeichenberaterin und Geschäftsführerin von „Weitsicht“
• Der Klimawandel lässt bereits jetzt heimischen Skiregionen die Lebensgrundlage wegschmelzen, veränderte Angebote sind dringend nötig.
• Gastronomie und Tourismus leiden unter Nachwuchsproblemen. Attraktive Arbeitsbedingungen, durchaus nicht nur finanzieller Art, sondern mittels ehrlicher, werteorientierter Unternehmenskultur zeigen bei so manchem Hotelier Erfolg.
• Preisdruck und Konkurrenzkampf zahlen sich unterm Strich für niemanden aus. Stabile und faire Beziehungen zu Lieferanten sparen Geld und Nerven und helfen auch über schwierige Phasen hinweg.
• Im Schatten des Tourismus finden sich auch Menschenhandel und Zwangsarbeit. Zusammenarbeit mit einschlägigen NGOs und „zero tolerance“ gegenüber „Kavaliersdelikten“ der Gäste schützt Mitarbeiterinnen und ortsansässige Frauen und Mädchen.
• Schlussendlich die Frage der Kundenzufriedenheit durch ehrliche, regionale Qualität.
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für den heimischen Tourismus bedeuten letztlich Zukunftssicherung und eine verantwortungsvolle Wertschöpfung. So soll Tourismus sein!
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