Kommentar: Warum die schlechte Saisonbilanz noch kein Grund zu Sorge ist

Kommentar
04.05.2017

Von: Thomas Askan Vierich
Und wieder prasseln die Statistiken auf uns nieder. Ausnahmsweise sprechen sie nicht von neuen Rekorden, im Gegenteil.

Vor allem die klassischen Wintertourismusbundesländer vermelden rückläufige Zahlen. Minus vier Prozent österreichweit bei den Nächtigungen, zehn Prozent weniger deutsche Übernachtungen und minus 5,1 Prozent ausländische Nächtigungen sind keine erfreulichen Zahlen. Aber geben sie Anlass zur Beunruhigung?

Die Tourismusverantwortlichen geben unisono als Gründe die späten Osterferien an, den Wegfall des zusätzlichen Schalttags aus dem Vorjahr, den späten Beginn der Weihnachtsferien und dass zweimal der samstägliche Anreisetag auf einen ungünstigen Termin (24. 12. und 31. 12) gefallen sei, was viele zu einem verkürzten Urlaub veranlasst habe.

Aber es gibt auch positive Zahlen: Niederösterreich liegt in der Wintersaison im Plus, die dortigen Skigebiete sprechen von fast doppelt so vielen Eintritten wie in der Vorsaison. Immer mehr Gäste in Österreich kommen aus Tschechien, Polen und auch wieder Russland . Auch die Österreicher selbst liegen leicht im Plus beim heimischen Urlaub. 

Und die Lage ist tatsächlich nicht besorgniserregend. Für den Sommer sind alle zuversichtlich, Beispiel Tirol: Rund drei Viertel der Unternehmen sind mit der Buchungslage für den Sommer zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Auch und gerade bei den deutschen Gästen. Und diesmal liegen auch die Ferien günstig, weil sie sich in Deutschland auf ein relativ langes Zeitfenster aufteilen. Ein gutes Viertel der Tiroler Betriebe erwartet, die Sommersaison mit einem Umsatzplus abschließen zu können.

Auch wenn ertragsmäßig die Wintersaison nicht mehr zu retten ist, wie die Obfrau der Bundessparte, Petra Nocker-Schwarzenbacher, resümiert, kann man dennoch optimistisch in die Zukunft blicken. Die Aufgaben bleiben eh die bekannten: Saisonverlängerung, bessere Preise durch verbesserte Angebote durchsetzen. Und vielleicht könnte auch die diskutierte Einführung von Herbstferien irgendwann beflügelnd wirken.

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