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Kreuze gegen Touristen
Venedig tut es. Capri will folgen. Aber es gibt auch Kritik an Drehkreuzen gegen Gästemassen
Overtourism ist ein Thema, das immer mehr Destinationen betrifft. Mit einer ebenso eigenwilligen wie auch öffentlichkeitswirksamen Methode versucht Venedig neuerdings der überbordenden Masse an Besuchern der Lagunenstadt Herr zu werden. Seit Mai stehen dort Drehkreuze. Und die Idee finden die Verantwortlichen in Capri offensichtlich so gut, dass sie diese gleich kopieren wollen. Aber erstmal der Reihe nach.
Kritik an Vorgangsweise
Seit Ende April hat die Polizei die Möglichkeit, Touristen an mehreren Stellen der Stadt den Zugang zu versperren und sie auf andere Wege zu leiten. Dafür wurden an einer Brücke über den Canal Grande sowie nahe dem Bahnhof Santa Lucia Drehkreuze eingerichtet, auch Verkehrswege können gesperrt werden. Bei Bedarf kann die Maßnahme auch auf Touristenboote ausgedehnt werden. Der Hintergrund: Während die Einwohnerzahl von Venedig auf ein Rekordtief von 55.000 gesunken ist, tummeln sich immer mehr Touristen in der Lagunenstadt. An Rekordtagen 130.000. Einige lokale Initiativen kritisierten aber das ihrer Meinung nach konzeptlose Vorgehen der Stadtregierung. Venedig verkomme durch die Drehkreuze zu einem Disneyland, heißt es. Nichtdestotrotz erwägt auch die Ferieninsel Capri, gegen Eintagestouristen (die letztlich den Regionen wenig Umsatz bringen) mit Drehkreuzen vorzugehen. Zum Vergleich: In Österreich kämpft besonders Hallstatt mit Massen an Tagestouristen.
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