Kurz will Mehrwertsteuer senken

Hotel
21.06.2017

 
Kurz kann sich vorstellen, die Mehrwertsteuer auf Nächtigungen wieder auf 10% zu senken.
Kurz kann sich vorstellen, die Mehrwertsteuer auf Nächtigungen wieder auf 10% zu senken.

ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat am Dienstag in Salzburg seine "Österreich-Gespräche" fortgesetzt und sich dabei mit zehn Spitzen-Vertretern der Tourismusbranche getroffen. Das Gespräch hat über eineinhalb Stunden gedauert. Kurz ortete vor allem zwei Handlungsfelder. "Wir müssen dringend der massiven Regulierungsdichte gegensteuern. Es wird immer schwieriger, ein Unternehmen zu führen“, sagte er anschließend. Im Gespräch seien haarsträubende Geschichten über die überbordende Bürokratie erzählt worden: "Unternehmer müssen Mitarbeiter etwa unterschreiben lassen, dass Putzmittel nicht getrunken werden dürfen.“ Das sei eine Regulierungsflut, die es nicht nur den Unternehmern, sondern auch den Mitarbeitern schwer mache. Hier müsse dringend gegengesteuert werden.

10% Mehrwertsteuer?

Zweites großes Anliegen der Tourismus-Vertreter war laut „Kurier“ die Senkung der Steuerquote. Kurz bekräftigte seine Ansage, die Quote von 43 auf unter 40 Prozent senken zu wollen. Und es sei für ihn sogar denkbar, die Mehrwertsteuer auf Nächtigungen von 13 wieder auf zehn Prozent zu senken. Eine Forderung, die die Hotellerie schon lange gebetsmühlenartig stellt. Deshalb wurde diese Aussage mit besonderer Genugtuung begrüßt.

Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer, sagte: "Wir spüren wieder eine Wertschätzung in der Branche, die in den letzten Jahren nicht da gewesen ist.“ Man sei guter Dinge, dass sich unter Kurz etwas ändern könne.

Verschleierungsverbot berührt Tourismus nicht

Kurz verteidigte am Dienstag laut APA auch das Vollverschleierungsverbot, das besonders in Zell am See und Kaprun viele Touristiker verunsichert. "Ähnliche Verbote in anderen Ländern haben keine negativen Auswirkungen auf den Tourismus gezeigt", so Kurz. Zudem richte sich das Verbot nicht vordergründig gegen Urlauber, sondern gegen religiöse Traditionen, die in Österreich keinen Platz haben sollten. "Es darf hier keinen Platz für Symbole der Gegengesellschaft geben", sagte der ÖVP-Chef.