Es gibt Lagen, die sind nicht mehr zu toppen. Zum Beispiel das M32 am Salzburger Mönchsberg. Einziger Nachteil: die An- bzw. Auffahrt. Man muss einen Lift und dann noch einige Stiegen durch einen abschreckend nüchternen Beton-Museumsbau nehmen. Aber hat man sich nach oben durchgekämpft, erwartet einen die vermutlich spektakulärste Aussicht auf die Altstadt von Salzburg. Für so ein Panorama jetten viele Menschen um die halbe Welt.
Aber wie bespielt man so einen Ort kulinarisch? Indem man zum Beispiel an den Genusswochen „Eat & meet“ teilnimmt, während deren Lokale in der Altstadt besondere kulinarische Schwerpunkte setzen. Eine Aktion, die Ortsansässige wie Touristen gerne in Anspruch nehmen. Wann kann man schon mal einen Abend mit einem der berühmtesten Metzger der Welt verbringen? Die Blaue Gans veranstaltete ein Dinner mit Jack O’Shea, für schlappe 38 Euro war man dabei.
Doch zurück zum M32. Hier wurde im Rahmen des erstmals stattfindenden Kongresses „Culinary Art“ gespeist. Tagsüber auf der Terrasse, abends indoor an langen Tafeln.
Das Besondere des Abendessens war, das alle aus einer Schüssel aßen. Also vor uns stand eine große Schale mit Erdäpfeln, eine riesige Pfanne mit Fleisch und ein Reindl mit Gemüse. Es gab auch deftig gefüllte Paprikaschoten. Das war nicht nur wohlschmeckend, sondern vor allem kommunikativ. Wer sich aus der gleichen Schüssel bedient, kommt auch ins Gespräch. So etwas sollte es öfter geben, nicht nur im M32, nicht nur in Wirtshäusern, sondern wie im M32 auch in modernem Ambiente.
t.vierich@wirtschaftsverlag.at
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