Mehr Ganzjahresjobs im Tourismus
Bartenstein forderte am Arbeitsmarktgipfel Änderungen bei den Saisonbranchen.
Vor dem Hintergrund der höchsten Arbeitslosigkeit der Zweiten Republik fand vorige Woche im Wirtschaftsministerium der Arbeitsmarktgipfel, zu dem Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein geladen hatte, statt. Bartenstein fordert unter anderem eine Effizienzsteigerung des AMS, eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeit und mehr Ganzjahresbeschäftigungsmodelle.
Mehr Bezug als Einzahlung
Letztere sollen die starken Schwankungen in den Saisonbranchen, zu denen auch der Tourismus gehört, verringern. „Mitarbeiter werden in der Zwischensaison arbeitslos gemeldet, sind aber angesichts von Wiedereinstellungszusagen nicht mehr vermittelbar. Allein die Tourismusbranche bezieht 150 Millionen Euro mehr Arbeitslosengeld als einbezahlt wird“, erklärte Bartenstein. Außerdem ist es für ihn nicht ganz nachvollziehbar, warum Österreich das Land in der OECD mit den höchsten saisonalen Schwankungen am Arbeitsmarkt ist, mit extrem hohen Spitzen Ende Jänner. Hier seien die Kollektivvertragspartner gefordert, außerdem solle auf den schon entwickelten Schienen, wie die Saisonverlängerung, weitergearbeitet werden.
Modell bereits entwickelt
Auch die Vorschläge von IHS-Chef Bernhard Felderer, diese Branchen bei den Beitragszahlungen stärker heranzuziehen, sollte nach Meinung von Minister Bartenstein berücksichtigt werden. Bezüglich Ganzjahresjobs im Tourismus stellte Rudolf Kaske, Vorsitzender der Gewerkschaft HGPD, jedoch fest, dass die Sozialpartner ihre Hausaufgaben schon gemacht haben: „Wir haben bereits vor Jahren ein Sozialpartnermodell zur Saisonverlängerung entwickelt. Nach wie vor nicht eingelöst ist hingegen das Versprechen von Minister Bartenstein, vor der Saison Qualifikationsmaßnahmen zu setzen.“
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