Mitarbeitermangel in Tirol
ÖHV Tirol: Der Ötztaler Hotelier Lukas Scheiber klagt nach Problemen mit KIAB über die Arbeitsmoral der Arbeitssuchenden und fordert gemeinsam mit ÖHV-Landesvorsitzenden Manfred Furtner die Öffnung des Arbeitsmarktes.
"Menschen aus ganz Europa kommen, um bei uns zu arbeiten. So schlecht können die Arbeitsumstände in der Tiroler Hotellerie also nicht sein", erklärt Manfred Furtner, Landesvorsitzender der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) in Tirol. "Ohne Mitarbeiter in der Küche und auf der Etage steht der Betrieb, dann gibt es keinen Urlaub", erklärt Furtner, nachdem die KIAB im Hotel Edelweiß & Gurgl in Obergurgl einige Mitarbeiter nach Hause geschickt hat, die der Krankenkasse und der Finanz gemeldet waren. Sie haben ohne Genehmigung gearbeitet: "Von Schwarzarbeit kann aber keine Rede sein. Es ist kein Schaden entstanden", so Furtner.
Ursachen statt Symptome bekämpfen
Lukas Scheiber, Eigentümer des Edelweiß & Gurgl, arbeitet seit Jahren mit dem lokalen Arbeitsmarktservice (AMS) zusammen: "Die AMS-Mitarbeiter bemühen sich. Aber wenn die Kontingente nicht ausreichen, können sie nichts tun", verlangt Scheiber eine Lösung des Problems, anstatt die Folgen zu bekämpfen. Die vom AMS vermittelten Arbeitsuchenden erscheinen oft gar nicht oder zeigen kein Interesse: "Viele wollen nur den Stempel." Die Arbeitslosenzahlen steigen, die Betriebe suchen Mitarbeiter.
ÖHV: Arbeitsmarkt öffnen
Es sei höchste Zeit, den Arbeitsmarkt zu öffnen: "Diese Chance ist vertan", so Furtner. Mit Wilhelm Molterer hat nun auch ein hochrangiger Vertreter der vorherigen Bundesregierung eingestanden, dass das deren größte Fehler war. Umso dringender nötig sei eine Adaptierung der Zumutbarkeitsbestimmungen: "Auch Sozialminister Hundstorfer wünscht sich mehr Mobilität", verweist Furtner auf ein Zitat Hundstorfers am Rande einer UNO-Tagung in New York: "Wer eine bestimmte Arbeit will, findet die nicht immer vor der Haustür."
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