ÖGZ-Verkostung: Leithaberg-Weine

ÖGZ-Verkostung
18.11.2020

Von: Roland Graf
Kalk oder Schiefer? Die beiden Gesteine prägen die Weingärten rund um den Leithaberg. Doch man muss kein Geologe sein, um die Mineralität der Weißweine von hier zu schätzen.

Das Beste aus zwei Welten liefert die Geografie in den Weingarten: „Geprägt von der Wärme des Neusiedler Sees und der Kühle des Leithagebirges“ sei das Gebiet, so Georg Prieler, Obmann des Leithaberg DAC. Saftige Frucht und kühle Würze sind für die Burgunder-Familie eine ideale Kombination.

Zumal es hier nicht nur um Chardonnay geht, sondern auch seine beiden spritzigeren „Cousins“, Neuburger und Weißburgunder. Mit ihnen wird gerne das „Finetuning“ der Chardonnays vorgenommen – auch ohne, dass man eine eigentliche Cuvée erstellt. Schon zehn Prozent Pinot blanc unterstreichen die Frische, das „Nusserl“ des Neuburgers bringt mit den Böden hier fast orientalische Würznoten ein. Wie speziell die Leithaberg-Gegebenheiten sind, offenbart sich an der vierten Sorte im weißen DAC-Potpourri - dem Grünen Veltliner. Dunkler, würziger und doch nicht von Urgesteinslagen und ihrer klirrenden Mineralik geküsst, zeigen sich diese Leithaberger Varianten im Glas. Und sie reifen auch schön, was sie mit den Burgundersorten von hier gemeinsam haben. Der Kalk, dessen markantestes Vorkommen der Kreidesteinbruch bei Müllendorf darstellt, ist eine Art Lebensverlängerung für die Weißweine. Ist Holz im Spiel, freut sich die Sommellerie über ausgewogene Speisenbegleiter.

Keine Säuremonster

Säuremonster“ sind dem Leithaberg fremd. „Wilder Thymian, Salbei und Majoran verströmen eine Würze, die man auch im Wein zu vernehmen meint“, sagt Stefan Zehetbauer, wenn er seine Lage Steinberg beschreibt. Hier ist es der Glimmerschiefer, der dem Chardonnay sein Gepräge gibt. Geflügel, Kalbfleisch – etwa als sämiges Rahmgulasch oder weißes Ragout – lieben diese Weine als Speisenbegleitung, ebenso Asia-Ethnoküche und vegetarische Gerichte. Eine Auswahl dieser balancierten DAC-Weine hat das ÖGZ-Kostquartett für Sie getestet.

Leithaberg-Weine: Die ÖGZ-Sieger

Martin Pasler: Hochspannend und Gold wert

Mad: Echter Lagen-­Charakter holt Gold

Leo Sommer: Rotfruchtig und ÖGZ-vergoldet

Mad: ÖGZ-Gold für ­balancierten „Chardo“