Österreicher in Düsseldorf

07.04.2011

Die ProWein 2011 war für unsere Winzer ein voller Erfolg. Die Phalanx der österreichischen Paradewinzer von A wie Alzinger bis Z wie Zull, aber auch „jüngere“, aufstrebende Kollegen wie die Ebner-Ebenauers aus dem Weinviertel, der Golser Claus Preisinger, Pichler-Krutzler aus der Wachau und viele andere waren in der Österreich-Halle Ziel vieler internationaler Messebesucher.
Drei „Grazien“, so der O-Ton von Birgit Reitbauer (rechts) auf dem Stand von Tscheppe-Eselböck (Stefanie Tscheppe, Mitte) auf der ProWein in Düsseldorf; links: Messeveranstalterin Sandy Hoffmann (M.A.C.)

 Ohne „Wine from Austria“ geht es einfach nicht mehr, vor allem nicht in der internationalen Top-Gastronomie. Das schreibt übrigens auch die Grande Dame der Weinwelt Jancis Robinson: „Austrian white wines have been the darlings of the world’s more sophisticated sommeliers for some years now.“ Für die österreichische Winzerszene ist die ProWein in Düsseldorf jedes Jahr die wichtigste Messe, um den jüngsten Weißweinjahrgang sowie die aktuell abgefüllten Rot-, Süß- und Schaumweine internationaler Sommeliers, Gastronomen und Einkäufer vorzustellen.

Großes Weißweinjahr 2010
Das Echo speziell für den 2010er Jahrgang war grandios. Obwohl die über 300 Winzer mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Rheinstadt gereist waren. Mit hervorragenden Qualitäten, doch sehr reduzierten Mengen im Tornister: Einige Betriebe hatten ein Mengenminus von 50 % gegen­über Normaljahren zu verzeichnen.
Begeisterung für die Weine und Verständnis für daraus resultierende Preiserhöhungen wurden von den Kunden, Importeuren, Händlern zumindest während der drei Messetage entgegengebracht. Ob MW Roman Horvath (Domäne Wachau), Alwin Jurtschitsch aus Langenlois, Fritz Miesbauer (WG Stadt Krems und WG Stift Göttweig), der Südsteirer Gerhard Wohlmuth oder Hans Nittnaus aus Gols, um nur einige zu nennen, unisono sprechen sie alle von einem „wunderbaren“, „großartigen“, „außergewöhnlichen“ sogar „grenzgenialen“ Jahrgang.

Mehr als 38.000 Besucher hatten die Qual der Wahl bei über 3.600 Aussteller aus rund 50 Ländern selektiv Weine zu verkosten. Für Thomas Klinger vom Weingut Bründlmayer ist die Messe „top“, „von Jahr zu Jahr erweitert sich auch die Klientel mit Besuchern unter anderem aus der Türkei oder Indien“. Einziger Kritikpunkt der heimischen Winzer war der sehr frühe Messetermin der ProWein im kommenden Jahr (4. bis 6. März 2012). Die besten Weißweine sind Anfang März einfach noch nicht „fertig“.

Ein spannendes Thema wurde in der zentralen Verkostungszone geboten: Unter dem Motto „Trends Experiences: Tradition versus Moderne“ oder „Wie Önologie Weinstile bestimmt“ konnten über 1.000 Rot- und Weißweine unter anderem auch aus Österreich verkostet werden. Erfreulicherweise zeigte sich der weltweite Trend zu Nachhaltigkeit und ökologischem Weinbau. Einen besonderen Gewinn konnte ÖWM-Chef Willi Klinger und sein Team entgegennehmen. Die ÖWM wurde vom Meininger Verlag mit dem „Award for Outstanding Achievement“ ausgezeichnet.
Alexander Jakabb