Österreichisches Catering und Know-how im Iran

22.08.2016

Von: Thomas Askan Vierich
Das Gastrounternehmen DoN betreibt das Catering in einer iranischen Privat-Eisenbahn, schult Zugbegleiter und hat jetzt eine Großküche am Teheraner Hauptbahnhof errichtet
Iranische Zugbegleiterinnen werden mit österreichischem Know-how ausgebildet
Iran-Botschafter Friedrich Stift (3.v.l.) und der Außenhandelsdelegierte in Teheran, Georg Weingartner (1.v.r.), bei der Einweihung der neuen Großküche mit den Geschäftspartnern Mohammad Kalaffi (2.v.l.) und Josef Donhauser (2.v.r.)

Wenn man von Teheran in die 700 km entfernte Pilgerstadt Maschad reisen möchte, braucht man mit dem Zug im Schnitt 12 Stunden. Deshalb kaufen sich Zugreisende mit dem Ticket oft gleich auch die Reiseverpflegung im Zug. Diese Zugverbindung wird vom privaten iranischen Eisenbahnunternehmer Mohammad S. Khalaffi betrieben. Seit 2015 hat die Verpflegung das gemeinsame Tochterunternehmen DoNA mit der österreichischen Gastrogruppe DoN übernommen. 2016 errichteten die Österreicher gemeinsam mit Khalaffi für rund vier Millionen Euro in der Nähe des Teheraner Hauptbahnhofs eine Hochleistungsküche samt Bäckerei und Lebensmittellabor nach internationalem Standard, die sie im August in Betrieb nahmen.

Neue Großküche

Die neue Großküche wird vom international versierten Hotel- und Küchenprofi Herbert Damböck geleitet. Österreichisches Gastgewerbe- und Tourismus Know-how fließt zudem in die Aus- und Weiterbildung iranischer Facharbeiter für die gesamte Gastronomiewertschöpfungskette. Allein für das Railcatering wurden bislang rund 80 Service-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im Rahmen einer eigens gegründeten Ausbildungsakademie geschult. Derzeit beschäftigt DoNA rund 120 Mitarbeiter, mittelfristig soll mit der Bewirtschaftung weiterer Züge und der Erweiterung der Geschäftsbereiche auf rund 500 aufgestockt werden. Laut österreichischem Handelsdelegierten Georg Weingartner handelt es sich um das erste österreichisch-iranische Joint Venture seit Lockerung der Wirtschaftssanktionen.

Engagement im Iran

Josef Donhauser, der Chef von DoN, möchte die Geschäftstätigkeit weiter ausbauen und den Umsatz durch die Übernahme des Caterings auf allen acht Privatbahnen auf rund 100 Millionen Euro erhöhen. Im Jahr reisen im Iran rund 29 Millionen Zug-Passagiere, die Zugauslastung beträgt derzeit 96,5%. Mit der baldigen Inbetriebnahme des historischen Luxus-Charter-Zuges „Persian Phoenix“ für gehobene internationale Persien-Touristen beteiligt sich DoNA auch an einem eigenen Tourismusprojekt.

Obwohl die Lockerung der Sanktionen die multinationale Zusammenarbeit mit dem Iran, etwa beim Geldtransfer, noch nicht entscheidend erleichtert hat, ermuntert Donhauser österreichische Investoren zu einem Engagement im Iran. „Das Potenzial ist enorm. Allerdings sollte man sich in jeder Branche einen kompetenten und renommierten lokalen Partner suchen. Allein geht man unter“, rät Donhauser, der die iranische Geschäftskultur und Gastfreundschaft in den letzten Jahren kennen- und schätzen gelernt hat.

Über die DoN-Group

Die Gastronomiegruppe DoN von Josef Donhauser betreibt seit 1992 österreichweit Restaurants, Cafés, Bars sowie Cateringservices für alle Qualitätsansprüche. In Mitarbeiterrestaurants (wie z.B. in der ÖBB-Zentrale oder am Flughafen Wien) entwickelt DoN Frischküche zu leistbaren Preisen. DoN ist zudem größter Franchisenehmer der Restaurantkette „Subway“ in Österreich. Mit Anfang Juli dieses Jahres ist DoN durch die Übernahme des Kongresscaterings in Innsbruck auch zum größten Caterer Tirols aufgestiegen. www.don.at.