Österreichs Hotelklassifizierung - ein europaweites Vorbild
Ab Jänner 2006 wird das Marketing- und Qualitätslabels "Superior" eingeführt - Das Klassifizierungsverfahren wird weiter verbessert - Der "Mystery Gast" kommt.
Die österreichische Hotelklassifizierung hat
innerhalb Europas einen sehr hohen Stellenwert. Alle EU-Länder, die
ihre Klassifizierungsrichtlinien überarbeiten bzw. neu erstellen,
übernehmen Elemente aus den österreichischen Richtlinien, berichtete
der Obmann des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer
Österreich Klaus Ennemoser in einem Pressegespräch.
Derzeit laufen Bemühungen, zumindest die Richtlinien der
deutschsprachigen Länder (Österreich, Deutschland, Schweiz,
Liechtenstein, Südtirol) zu harmonisieren. Eine europaweite
Vereinheitlichung werde aber voraussichtlich noch länger dauern,
ergänzte die Geschäftsführerin des Fachverbandes, Gabriele Leitner.
Der Fachverband ist führend engagiert bei Workshops über europäische
Klassifizierungsrichtlinien ("Benchmarks" der europäischen
Hotelverbände). Mittel- bis langfristig sollen die unterschiedlichen
europäischen Richtlinien zu einem Weißbuch zusammengeführt werden,
wobei aber die nationalen Besonderheiten wie Kultur und geographische
Faktoren erhalten bleiben.
Das österreichische Klassifizierungssystem wird, so Leitner,
entsprechend den aktuellen Trends und Gästewünschen laufend evaluiert
und weiterentwickelt. Verbessert wurde zuletzt das Verfahren der
Klassifizierung (Checklisten mit Punktebewertungssystem), wodurch das
Procedere ab Jänner 2006 noch transparenter und belegbarer wird. In
Zukunft ist an ein "e-Classifying" (Online-Klassifizierung) gedacht.
Dieses soll neben dem Selbstcheck auch das Benchmarking und ein
elektronische Feedback für Verbesserungsmaßnahmen ermöglichen.
Ab Jänner 2006 wird, wie bereits berichtet, in Österreich das
Marketing- und Qualitätslabel "Superior" eingeführt. Dieses steht, so
Leitner, für ein "deutliches Mehr an Serviceangebot und
Dienstleistung". Superior gibt es vorerst nur in der
4-Sterne-Kategorie. Denn hier finden sich jene Hotels, die die
meisten Zusatzeinrichtungen, wie z.B. Wellnessbereich, Konferenzräume
und Serviceleistungen bis hin zum Animationsprogramm, bieten. "Gerade
die Ferienhotels und die gehobene Stadthotellerie können auf diese
Weise eine über den Durchschnitt hinausgehende Ausstattung und
Dienstleistung deutlich signalisieren".
Die Bezeichnung "Superior" gibt es bereits in mehreren europäischen
Ländern. Deutschland machte mit Superior schon vor Jahren den Anfang.
Nun folgen, neben Österreich, Spanien für die 4-Sterne-Klasse und die
Schweiz für Hotels mit drei, vier oder fünf Sternen. Auch
Großbritannien hat einen Zusatz ("additional awards") eingeführt.
Neu ist der "MysteryGuest"-Besuch, der von unabhängigen Profi-Testern
durchgeführt wird. Getestet werden ab Jänner 2006 Betriebe, die die
Anforderungen eines 4-Sterne Superior Betriebes erfüllen, sowie auch
5-Sterne Hotels. Diese müssen sich ebenfalls ab 1.1.2006 diesem
Verfahren unterziehen, um die fünf Sterne führen zu können.
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