Offene Hotels als Teil der Pandemie-Bekämpfung?

Hotel
02.12.2021

Von: Daniel Nutz
Die ÖHV richtet in Form eines offenen Briefs einen Hilferuf an die Regierung. Sie fordert ebenso wie die Wirtschaftskammer eine Öffnung der touristischen Betriebe mit 12. Dezember. Mit entsprechend guter Umsetzung könnte dies auch funktionieren.
Können die Hotels tatsächlich am 13. Dezember aus de Lokdown kommen? Die Angst vor einer Verlängerung geht um.
Können die Hotels tatsächlich am 13. Dezember aus de Lokdown kommen? Die Angst vor einer Verlängerung geht um.

Die Lage ist angespannt, mancherorts herrscht eine Stimmung zwischen Wut und Verzweiflung. Es gebe Ein-Saison-Hotels, die seit 16. März 2020 keinen einzigen Tag geöffnet hatten, erinnert die Hoteliervereinigung ÖHV in einem offenen Brief an die Bundesregierung. Entschädigungszahlungen kommen spät, die Beantragung sei kostspielig und ersetze nur einen Teil der Kosten und Verluste – die Probleme sind bekannt.

Der Brief der ÖHV liest sich wie ein Hilferuf einer Branche, die sich bisher geradezu vorbildlich in Sachen Umsetzung der Covid-Maßnahmen verhalten hat. Die Hygienekonzepte, Testungen und Abstandsmaßnahmen sind gut umsetzbar und auch umgesetzt. Auch die beinharten Zahlen der AGES zeigen: Die Ansteckungen passieren nicht im Hotel. Der dringende Apell: Mit Ende des Lockdowns müssen auch die Hotels wieder öffnen.

Die ökonomischen Argumente sind evident. Es geht um einen gehörigen Beitrag an der Volkswirtschaft, welchen die Branche leistet. „Die Schweiz hat uns vergangenen Winter vor Augen geführt, aktuell zeigen es Südtirol und wieder die Schweiz: Ihre Hotels sind sicher. Gäste weichen dorthin aus, konsumieren dort, sichern Arbeitsplätze, zahlen Steuern und Abgaben“, argumentiert die ÖHV und zieht dabei auch eine klare Linie zu Verharmlosern oder Verschwörungstheoretikern. Man trage selbstverständlich notwendige Maßnahmen mit.  

Teil der Lösung?

Aus gesundheitspolitischer Perspektive kann man dagegen halten, dass im Sinne der Kontaktbeschränkungen eben die (touristische) Mobilität eingeschränkt werden müsse. Vielleicht ist nach mehr als eineinhalb Jahren Pandemie aber genau hier ein Umdenken möglich. Wie wäre es, wenn Hotels ein Teil der Corona-Bekämpfung werden würden?

Wie geht das? Man stelle sich vor, dass Hotels flächendeckend eine 2Gplus-Regel (also geimpft und getestet) kontrollieren würden. Die Beherbergungsbetriebe könnten dann – ähnlich wie Schulen – den Status eines Teils der Bevölkerung laufend kontrollieren. Asymptomatische Fälle (die bei der Infektion von Nicht-Geimpften eine Rolle spielen) könnten erkannt werden und die Staatskassen würden entlastet.

Was halten Sie von dieser Idee? Schreiben Sie mir.