Österreich war eines der ersten Länder, das die UN-Konvention zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen ratifiziert hat. Was heißt das genau? Nun, es bedeutet, dass es ein Bekenntnis dazu gibt, „allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den allgemein gültigen Bürger- und Menschenrechten gleichwertig zu ermöglichen“. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht.
Es geht aber noch weiter: Es bedeutet die volle Inklusion von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen in Österreich. Das beginnt bei Informationen, die möglichst vielen Menschen barrierefrei zugänglich sein sollen. Und es endet dort, wo es um Alltägliches geht – Einkaufen, Essen gehen und dann und wann Urlaub machen.
Apropos Urlaub: Barrierefreie Hotelzimmer sind leider noch immer eine Marktlücke. Sie sind nicht gerade im Überfluss vorhanden. Und wenn, dann sehen sie nicht besonders einladend – eher klinisch – aus. Obwohl es nicht nachvollziehbar ist. Denn nicht nur Behinderte benötigen solche Zimmer (sie würden auch gerne viel öfter verreisen). Auch sogenannte Best Ager und ältere Gäste, die immer mehr werden, aber auch Familien mit Kleinkindern – sie alle fühlen sich in solchen Zimmern nicht unwohl. Aber natürlich nur dann, wenn es optisch nicht an ein Spitalszimmer erinnert.
Das gibt es auch, kluge Architekten beweisen es und beim Zukunftssymposium „Hotel der Zukunft“ wurden designorientierte Lösungen präsentiert, die sehenswert sind und in denen sich fast jeder wohlfühlen würde. Woran scheitert es also? Mangelt es vielleicht an der Barrierefreiheit in unseren Köpfen?
a.gruebling@wirtschaftsverlag.at
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