Runde ­Sache oder ­zerkocht? Der ÖGZ Knödel-Test

15.09.2021

Von: Roland Graf
Erdäpfelteig oder Semmelmasse? Selchfleisch, ­Grammeln oder Spinat? Bei Knödeln gibt es viele Meinungen. Die ÖGZ setzt auf Evidenz und kostete sich durch: Elf Varianten standen beim Convenience-­Test auf dem Prüfstand.

Wie so oft unterschätzt man das vermeintlich Einfache. Knödel, die flaumig, aber mit Biss zum Gast kommen, sind aber schon ohne Fülle keine triviale Aufgabe. Oft genug findet sich die Bewertung „Semmelflummi“ auf den einschlägigen Bewertungsportalen und suggeriert, dass die Küche schon an Basis-Aufgaben scheitert. Die Königsklasse allerdings stellen gefüllte Knödel dar, zumal sie auch im Ausland viel zum Ruf der österreichischen Küche beigetragen haben.

Runde Leibspeis'

Gegart, aber nicht totgekocht, sollte der Inhalt von einer feinen Teigschicht umhüllt sein, aber für sich schmecken. Im Grunde ähnelt die runde Leibspeis’ darin einer Pasta: Schmecken die Nudeln nicht und sind nicht von Fülle benetzt, war es kein Vergnügen. Das sollte man wissen, wenn man die Teig-Fülle-Relation der heimischen Fertigknödel betrachtet. Denn sie stellte sich – quer über die Füllungen – als einer der wichtigsten Parameter heraus. Selbst dem markantesten Innenleben kann ein wenig saftiger und salzloser Teig seinen Geschmack entziehen.

Pur verkostet

Verkostet wurde aus Vergleichsgründen immer pur, also ohne Kraut oder Saucen zu den elf Knödeln für die Profiküche. Die empfohlenen Zubereitungsarten variierten. Idealerweise sollte aber ein Kombidämpfer zum Einsatz kommen, da fast alle Angebote der Hersteller ein Nachziehen der Knödel vorsehen. Zehn Minuten kochen und zehn Minuten ziehen lassen erwies sich hier als Rezept, mit dem die meisten Teigkugeln perfekt zum Gast kommen. Vor allem bei jenen Produkten, bei denen Käse im Spiel war, zeigte dessen Schmelzpunkt an, dass in der ÖGZ-Versuchsküche gut gearbeitet wurde. In einem kalorischen Marathon – aber mit viel Akribie – kostete sich die vierköpfige ÖGZ-Jury dann durch: Lisa Bartsch, Alex­ander Grübling, Roland Graf und Chefredakteur Daniel Nutz griffen zu Maßband, Temperaturmesser und vor allem Messer und Gabel. Ihre Eindrücke finden Sie hier zusammengefasst. 

­Der Knusprigste

Der Feinfleischige

­Der Rauchig-Würzige

Der Allrounder

­Der Kräuter-Strauß

Der Popeye-­Sprenkler

­Der Cremige

Der Klassikaner

Die Suppen-­Alternative