Saisonmitarbeiter dringend gesucht
Wien. Die ÖHV erwartet von Sozialminister Rudolf Hundstorfer eine rasche Reaktion auf die Arbeitsmarktöffnung der Deutschen ab 1. Jänner 2011. Sepp Schellhorn und Peter Peer wollen, dass Österreich hier rasch nachzieht, da die Zahl der offenen Stellen im September um ein Drittel gestiegen sind.
Deutschland öffnet seinen Arbeitsmarkt für Saisonmitarbeiter schon ab Jänner und kommt Österreich damit zuvor. „Wenn wir unsere Grenzen weiter dichthalten, bekommen wir ein Problem“, verweisen die Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Sepp Schellhorn und Peter Peer, auf die Folgen dieser Entscheidung für die heimischen Betriebe: „Kellner und Köche, Stubenmädchen und Portiere, Fach- und Hilfskräfte aus den neuen EU-Staaten, die einen Job suchen, werden nach Deutschland gehen. Und Österreichs Tourismusbetriebe werden nicht wissen, wie sie ihre Gäste bewirten sollen“, so Schellhorn. Mitarbeiter, die Anfang nächsten Jahres in deutschen Tourismusbetrieben zu arbeiten beginnen, werden nicht im Mai nach Österreich kommen und in den österreichischen Hotels fehlen.
Blockade verhindert Schaffung neuer Arbeitsplätze
Die Arbeitsmarktöffnung weiter zu blockieren sei kontraproduktiv und widerspreche den Interessen der Arbeitnehmer: „Wer offene Stellen nicht besetzen kann, kann keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Wir müssen im gemeinsamen Interesse alles unternehmen, damit die Benachteiligung unserer Tourismusbetriebe ein Ende hat“, appelliert Peer an die Gewerkschaft und Arbeitsminister Hundstorfer. Das deutsche Bundesarbeitsministerium hat dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband bestätigt, dass die Arbeitsgenehmigungsfreiheit für Saisonmitarbeiter aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten schon mit Beginn nächsten Jahres gilt, um Betriebe mit frühem Saisonbeginn nicht zu benachteiligen.
Ein Drittel mehr offene Stellen im September
Arbeitsmarktdaten bestätigen den Mitarbeiterbedarf: Die Zahl der offenen Stellen ist um 32,4 % gestiegen. „Der Tourismus ist ein Jobmotor, wenn man ihn nur lässt“, so Peer. Die Jobsicherheit, die Erhöhung der KV-Löhne unabhängig von der Konjunktur gleich für zwei Jahre und ein noch höherer Anstieg der ausbezahlten Löhne machen die Hotellerie im Branchenvergleich zu einem attraktiven Arbeitgeber: „Das gilt für alle Mitarbeiter, unabhängig von ihrer Herkunft“, betont Schellhorn die Internationalität der Branche.
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