Kapselhotels haben ihren Ursprung in Japan und entstanden, um in Städten mit großem Platzmangel Schlafplätze auf kleinstem Raum zu schaffen. Das erste Kapselhotel eröffnete 1979 in Osaka. Ursprünglich in Rotlichtvierteln in der Nähe von Bahnhöfen und oft nur für Männer zugänglich, hat das Format sein schmuddeliges Image abgestreift. Heute nutzten vor allem Geschäftsreisende Kapselhotels, da die Nächtigungskosten niedriger sind als bei üblichen Hotels.
Die „Zimmer“ sind Plastikkabinen mit etwa 2 m² Bodenfläche und 1,20 m Höhe und auf das Wesentliche konzentriert: ein Bett. Für Toiletten, Waschbecken und Ähnliches gibt es Gemeinschaftseinrichtungen.
In Europa sprang die Schweiz zuerst auf den Trend auf. Mit dem Slogan „Switzerland affordable for everyone“ warb das „Capsule Hotel Lucerne“ seit November 2018 für seine 18 Kapselzimmer, deren Ausstattung aus Belüftungssystem, Internet, Safe, USB-Anschlüssen und in einigen Kapseln auch einem Fernseher besteht. Nach baulichen Mängeln musste das Haus nach der Eröffnung wieder schließen, ist aber seit Ende März wieder im Spiel – und eine Kapsel ab 38 Franken buchbar (ca. 33,50 Euro).
Auch in Deutschland steht das erste Kapselhotel für Kunden offen. In Karlsruhe eröffneten im Februar die „Area24/7-Kapsel-Apartments“: zwei Kapselhotels und ein Appartementhaus mit über 120 Schlafmöglichkeiten. Die Kapseln mit einer ein Meter breiten und zwei Meter langen Matratze sind ab ca. 40 Euro buchbar. In den nächsten Jahren sollen 30 weitere Hotels in Deutschland folgen. Hinter dem Projekt steckt Taimuraz Chanansvi, ein israelischer Immobilien-Unternehmer und Geschäftsführer der Space Development GmbH.
Dass die Idee Zukunft hat, haben auch die Big Player erkannt. So hat die britische Hotelkette Premier Inn dieses Frühjahr in Cardiff das erste „Zip by Premier Inn“ eröffnet. Die hippen Kapseln gibt es ab 19 Pfund (ca. 22 Euro), außerhalb der Kabine warten Bar, Chill-out-Area, Workstations, Tischfußball und Fernseher auf die Gäste.
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