Schluss-Strich der ­Gäste-Zufriedenheit

ÖGZ-Verkostung
26.03.2021

Von: Roland Graf
Einen Schnaps drauf! Der Digestif wird zu selten aktiv „gespielt“. Dabei bleibt der Abschluss des Mahls bei Gästen besonders gut in Erinnerung.

Ein bisschen haben Wirten-Kollegen chinesische Gastronomen belächelt mit ihrem obligaten „Plaumenwein auf Haus?“-Spruch. 

Doch die neu gemischten (Speise-)Karten im Lockdown haben gezeigt, dass derlei Aufmerksamkeiten selbst Abholgerichte aufwerten. Und das nicht nur, weil man so nach der Sättigung den Wirt des Vertrauens noch einmal hochleben lassen kann. Denn auch wenn es nicht mehr die prall gefüllten Schnapswägen gibt, die noch in den 1990ern zu einem Landgasthaus gehörten und auch in der Gourmet-Spitze salonfähig waren: Der Brand nach dem Essen ist ein Teil der heimischen Genusskultur. Denn ins Glas kommt in möglichst reintöniger Form das Beste, was die Natur zu bieten hat. Nicht anders wie zuvor der Küchenchef sich im Veredeln der besten Produkte übte, tut das auch der Brenner mit seinen Früchten. Und während die Klassiker Birne, Zwetschke und Marille auch zu informellen Jausen gehören, soll es zum Kaffee (und vielleicht sogar einer Zigarre?) Besonderes sein. 

Alpine Vielfalt

Das kann ein im Fass nachgereifter Edelbrand sein. Oder ein herber Schluck zum Abschluss. Vor allem die Vielfalt eines alpinen Landes ergibt Möglichkeiten für Geiste und Edelbrände, die in dieser Dichte weltweit selten sind. Es muss keine Bergpflanze wie Zirbe oder Enzian sein, damit man die Einzigartigkeit der Destillate erkennt – auch eine perfekte Vogelbeere oder der „Nusserne“, um auch „Ansatz-Spirituosen“ ihr Recht zu geben, gehören genannt. 

Der wichtigste Punkt neben dem Kühlschrank-Verbot für heimische Digestifs sollte bei der Wiedereröffnung der Schanigärten beachtet werden: Edle „Zertrümmerer“, „Verdauerli“ oder „Zigarrenbrände“ gehören aktiv angeboten und nicht verschämt versteckt! Für dieses spezifisch österreichische „Danach“ hat sich die ÖGZ umgeschaut. Unsere Empfehlungen finden Sie umseitig.

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