So geht Sommer-Cocktail 2018

Cocktails
06.06.2018

Von: Roland Graf
Bunt, gerne mit Minze und vielleicht einer Andeutung von Urlaubsfeeling – das zeichnet die Sommerhits im Glas heuer aus

In Österreich ist der Fall klar: Der Zusatz „Sommer” besagt bei Mixgetränken generell weniger Alkohol und die Verwendung einer größeren Menge an Sodawasser. Beim Klassiker „Sommer-Spritzer“ verändert sich so das kanonische Mischverhältnis von 1:1 zugunsten des Wassers. Das Prinzip gilt allerdings auch bei Cocktails im Schanigarten. Denn was man gerne vergisst: Die meisten klassischen Cocktails haben um die 15 bis 20 Volumsprozent – was viel zu viel für das Summer-Feeling wäre!

Statt einer 40 bis 42 %-igen Basisspirituose haben sich daher Liköre oder aromatisierte Weine wie der Wermut ihren Platz in der Sonne erobert, zumal sie auch farblich für Laune sorgen. Inspiration holt man sich im Idealfall aus dem Süden, wo man weiß, wie man der Hitze stilvoll trotzt. Beim weißen Portwein mit Tonic (Portugal), einem Amaro mit Soda bzw. Prosecco (Italien) oder einen Weinaperitif wie Rinquinquin, Lillet oder Byrrh mit Tonic (Frankreich) kann man sich die Basis-Rezepte abspicken. Längst gehört also der „Spritz“ zu den Säulen der flüssigen Sommerbewirtung, vor allem der leichte Bittergeschmack, den Aperol und Co mitbringen, passt gut zum Sommer. Die „Spritz“-DNA gleicht auch dem Erfrischer früherer Jahrzehnte, nämlich dem „Fizz“. Definiert als Mix aus Spirituose, Zucker, Säure und Soda, lässt sich aus praktisch allem ein Fizz mixen. Verwendet man Liköre für die Haus-Cocktails, kommt der Zucker eben auch schon aus der Flasche.

Ginger gegen Likör-Süße 

Alternativ zu den Kreationen mit mehr als drei Zutaten sind 2018 einfache Duo-Kombinationen angesagt, die Longdrinks noch „länger“ und damit leichter machen – etwa mit dem aktuell allgegenwärtigen Ginger Beer als „Filler“. 

Diese würzige, leicht scharfe Alternative zum Ginger Ale nimmt den Likören die Süße und sorgt mit der Kohlensäure für die benötigte Erfrischung. Immerhin zeigt Großbritannien vor, wie’s geht: Der zu Tausenden in Wimbledon gereichte „Pimm’s Cup“ basiert auf einem herben, aus Gin hergestellten Likör, der mit Ginger-Ale, Obst und der unverzichtbaren Gurke eine Art Instant-Bowle ergibt. 

Dieser klassische Sommer-Drink hat neben seiner leichten Herstellung auch einen weiteren Vorteil – er lässt sich auch in großen Mengen zubereiten. Ein Pitcher voll steht auf vielen englischen Gartentischen bereit, ehe die Gäste kommen. Denn wenn ein Cocktail für die warme Jahreszeit eines sein sollte, dann ist es, dass er für das Service-Personal einfach herzustellen sein sollte. Ins Schwitzen kommt man ohnehin genug in der Gartensaison. Cheers!