So sehen die Öffnungsschritte im Dezember aus

09.12.2021

Fleckerlteppich: Neun Bundesländer, unterschiedliche Herangehensweisen. Wir zeigen Ihnen, wann und in welchem Unfang die Öffnungsschritte erfolgen. Plus: Reaktionen aus der Branche.
Fleckerlteppich: Die Fragmentierung der Öffnungsschritte sorgt mancherorts für Verwirrung.

Der aktuelle Lockdown endet am kommenden Samstag um Mitternacht - allerdings nur für Geimpfte und Genesene. Für Ungeimpfte geht er vorerst ohne zeitliche Einschränkung weiter.

Die Vorgehensweise der Bundesregierung: Man hat sich auf österreichweite "Mindeststandards" geeinigt, die Bundesländer können allerdings "strenger" sein - was auch der Fall sein wird.

Wer sperrt wann auf?

Während im Burgenland, Tirol und Vorarlberg ab dem 12. Dezember zunächst komplett geöffnet wird, sperren in Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark die Gastronomie und Beherbergungsbetriebe erst am 17. Dezember auf. Bis zu diesem Tag bleibt Oberösterreich voraussichtlich noch komplett im Lockdown. Auch Wien fährt einen strengeren Kurs, Gastronomie und Hotellerie müssen noch bis 20. Dezember geschlossen halten. 

Gastronomie: Sperrstunde um 23 Uhr

Konkret bedeutet das: Nach dem Lockdown-Ende dürfen theoretisch wieder alle Bereiche für Geimpfte und Genesene öffnen - allerdings mit Schutzmaßnahmen (2G-Nachweis). In der Gastronomie gilt eine Sperrstunde mit 23 Uhr. Die Nachtgastronomie bleibt in ganz Österreich geschlossen, ebenso Apres-Ski und Barbetrieb. Hier soll erst wieder am 9. Jänner beraten werden, ob eine Öffnung möglich ist.

In geöffneten Lokalen gilt eine FFP2-Maskenpflicht, außer am Sitzplatz selbst. Außerdem muss man - wie bisher - seine Kontaktdaten angeben. Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen sind in Gastronomiebetrieben indoor nicht gestattet, outdoor (etwa im Gastgarten) können es bis zu 300 Gäste sein.

Welche Strafen drohen bei Verstößen?

Was von der Bu8ndesregierung ebenfalls angekündigt wurde ist eine Verschärfung der Kontrollen. Bei Verstößen droht Gastronomie- und Handelsbetrieben eine Rückzahlung der geleisteten Hilfszahlungen.

Enttäuschung bei Branchenvertretern

Was sagen die Branchenvertreter zu den Öffnungsschritten? Nach 20 Tagen in einigen Bundesländern wieder öffnen zu dürfen, wird von der Branche einerseits mit Erleichterung aufgenommen. Aber: "Freude darüber zu empfinden, ginge zu weit", sagt etwa ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer, "zu viele Hotels in zu vielen Regionen sind noch im Lockdown". Dass der Lockdown in Wien verlängert wurde, kritisierte die Hotellerie-Chefin als "grundlos". "Dafür wurde uns in den vergangenen Jahren, Monaten und Wochen zu viel genommen, zumindest der letzte Lockdown hätte verhindert werden können und müssen." Und was noch schwerer wiege: "Zu viele Hotels in zu vielen Regionen sind noch im Lockdown." In den Städten bleibe die Lage für die Hotels sehr schwierig, "vor allem in Wien, wo der Lockdown grundlos verlängert wurde".

Volle Unterstützung gibt es von Reitterer für die Sicherheitsmaßnahmen mit 2G und FFP2-Pflicht: "Wir machen das aus voller Überzeugung und stellen damit sicher, dass die Hotels sicher sind." Sie bekräftigte ihre Forderung nach einer Verlängerung der 5-prozentigen Umsatzsteuer. "Jedes andere Hilfsinstrument ist kompliziert, bürokratisch, aufwendig und es gibt Ausnahme um Ausnahme. Die USt-Senkung hilft punktgenau, wenn wir nicht im Lockdown sind, und ist daher besonders wertvoll."

Susanne Kraus-Winkler und Mario Pulker, Obleute der WKÖ-Fachverbände Hotellerie und Gastronomie zeigten sich "verständnislos über die verkündeten, sehr unterschiedlichen Öffnungsszenarien".

Alle weiteren Infos zu den Öffnungsschritten finden Sie unter: www.sicher-gastfreundschaft.at

APA/Red