Spargel, Gansl, Kürbis & Co
1986 konnte Tschemernjak einige andere Wirte überzeugen, sich näher mit den klassischen Kärntner Produkten zu befassen, und es entstand die Gruppe der „Kärntner Wirte“, die sich allerdings in der Anfangszeit vor allem dem hervorragenden, aber eher unbekannten Kärntner Spargel widmete. „Mit dem Erfolg, dass uns bald alle nur noch ‚Spargelwirte‘ genannt haben und wir diesen Begriff auch für uns übernommen haben. Auch wenn Spargel natürlich saisonal sehr begrenzt ist und wir auch sonst viele Aktionen mit Gansl, Fisch, Kürbis und anderen Produkten veranstalten“, lacht Tschemernjak.
Älteste Wirte-Kooperation
14 „Kärntner Spargelwirte“ bilden heute die älteste Wirte-Kooperation des Landes, die jetzt unter dem Motto „Zu jeder Saison das Beste aus der Region“ firmiert. Als Mitglieder werden nur Betriebe akzeptiert, bei denen der Wirt selber aktiv ist, also keine Pächter und auch keine Hotels. Ein monatlicher Jour fixe sowie regelmäßig besuchte Seminare und Kurse gehören zum selbstverfassten Credo der Wirte. Sie haben übrigens seit Beginn des Jahres 2000 den Slow-food-Gedanken in ihren Wirtshäusern praktiziert und lange Zeit das Convivium Althofen in Kärnten betrieben. Die jährlich durchgeführten Studienreisen, ob im Inland oder Ausland (Elsass, Veneto, Berlin, Barcelona, Südtirol sowie die Jubiläumsreise nach San Francisco – Napa Valley) geben den Wirten bei aller regionalen Verbundenheit, den weltweiten Blick.
Der Erfolg der „Kärntner Spargelwirte“ liegt aber nicht nur im Erfolg der Gruppe beziehungsweise jedes einzelnen Mitgliedes, sondern auch in der Breitenwirkung, die von der Gruppe ausging. Produkte heimischer Bauern sind seit damals buchstäblich in aller Munde. Hat beispielsweise in den 80er-Jahren der größte Produzent von Kärntner Gansln bestenfalls für Martini 150 Gansl gezüchtet, so stieg alleine im Jahr des Einstiegs der „Kärntner Spargelwirte“ die Zahl auf 450 Gänse.
Willkommen im Club!
Die Spargelwirte betreiben auch einen eigenen Juniorclub. „Spargi & Spargo“ und bemühen sich mit dieser Strategie den jüngsten Besuchern von der Taufe über Geburtstage bis hin zur Erstkommunion und Konfirmation kulinarischer Wegbereiter zu sein und dieses Feld nicht ausschließlich der Systemgastronomie zu überlassen.
