Trendfaktor Regionalität
Lebensmittel aus der Region gewinnen bei Österreichs Wirten ständig an Bedeutung. Landwirtschaftsminister Josef Pröll sieht sich am richtigen Weg
Eine aktuelle Studie der Michael Thurner Consulting in der Top-Gastronomie zeigt, dass die gehobene Gastronomie in den letzten Jahren voll auf Regionalität gesetzt hat. Bei 70 Prozent der Gastronomen hat Regionalität einen sehr hohen, bei 90 Prozent einen hohen Stellenwert.
Weiters ist der Einsatz von regionalen Lebensmitteln in den letzten fünf Jahren bei fast 60 Prozent der Gastronomiebetriebe gestiegen, bei fast 30 Prozent ist er sogar stark gestiegen. Über 80 Prozent der Gastronomen geben an, dass regionale Lebensmittel immer wichtiger werden, die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln ist enorm.
Trend mit Mehrwert
Aus Sicht der Wirte verstärkt sich dieser Trend, weil regionale Lebensmittel dem Kunden einen Mehrwert bieten: Sie sind umweltfreundlicher, insbesondere aufgrund kürzerer Transportwege, qualitativ hochwertiger und gesünder als andere Lebensmittel. Immerhin die Hälfte der Gastronomen meinen, dass regionale Lebensmittel aufgrund des Mehrwerts auch einen Aufpreis gegenüber herkömmlichen Lebensmitteln rechtfertigen.
Die größte Bedeutung bei regionalen Lebensmitteln kommt Fleisch zu, der Bedarf an Produkten regionaler Herkunft liegt bei 88 Prozent. An zweiter Stelle liegt Gemüse mit 60 Prozent, gefolgt von Obst mit 34 Prozent, Milchprodukten mit 27 Prozent und Wein/Sekt mit 17 Prozent.
Auch die Einkaufsquellen der Gastronomie spiegeln die gelebte Regionalität wider. Gekauft werden die regionalen Lebensmittel zu etwa einem Drittel in den Abholmärkten, jeweils ca. ein Viertel bei kleinen regionalen Händlern oder beim Bauern direkt.
"Grundsätzlich sind 60% der Gastronomen mit dem Angebot an regionalen Lebensmitteln zufrieden. In den Bundesländern gibt es aber noch enormes Angebotspotenzial", sagt Michael Thurner. 40 Prozent der Wirte würden sich gerne noch mehr Angebot wünschen.
"Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit unserer Initiative ?Genuss Region Österreich den richtigen Weg beschritten haben", ist Landwirtschaftsminister Josef Pröll überzeugt. Von den Betrieben wird die "Genuss Region Österreich" bereits als drittwichtigste Initiative eingeschätzt (an erster Stelle "BÖG", dann "Wirtshauskultur").
Genusswirt des Jahres
"Die ?Genuss Regionen müssen die Zusammenarbeit mit der Gastronomie weiter verstärken. Insbesondere geht es darum, weitere ?Genuss Wirte zu rekrutieren. In diesem Zusammenhang suchen wir heuer den ?Genusswirt 2008, der sich am meisten um Regionalität, regionale Spezialitäten aus den ?Genuss Regionen und ein Top-Speisenangebot verdient macht. Der Preis wird heuer anlässlich der ÖGZ-Gala in Salzburg vergeben," kündigt Pröll an. Mehr Infos zur Studie unter:
www.michaelthurner.com
Kommentare