Umfrage der Woche: Was halten Sie von Gastro-Messen?

22.09.2021

Von: Ute Fuith
Wie relevant sind heute Fachmessen? Wir haben uns umgehört bei: Isabella Dschulnigg-Geissler, Josef Steffner, Josef Juritz, Jakob Lilg.
v. l. o.: Isabella Dschulnigg-Geissler (Saalbacher Hof, Saalbach), Josef Steffner (im Bild mit Frau Maria, Restaurant Mesnerhaus, Mauterndorf), Josef Juritz (Hotel Almrausch, Bad Kleinkirchheim), Jakob Lilg (im Bild mit Frau Lily,  Das Löwenzahn, Weissensee)

Isabella Dschulnigg-Geissler, Saalbacher Hof, Saalbach

Fachmessen wie die „Gast“ sind für uns Gastronomen und Hoteliers ein Branchentreffen der etwas anderen Art. Es werden dort nicht nur die neuesten Trends am Tourismussektor erlebbar gemacht, sondern vor allen Dingen ist dort ein Terrain geschaffen worden, wo man sich auf ungezwungene Art und Weise mit den Kollegen treffen und sich austauschen kann. Gerade in Zeiten wie diesen, wo die meisten Besprechungen und Treffen virtuell stattfinden, sind persönliche Gespräche und Kontakt etwas Wunderbares. 

Josef Steffner, Restaurant Mesnerhaus, Mauterndorf

Grundsätzlich sind Messen eine tolle Plattform zum Austausch mit Branchenkollegen. Aber darüber hinaus ist mir das Angebot an Messen generell zu groß. Eine Messe pro Jahr würde für mich reichen. Es stört mich auch, dass da nicht nur Fachpublikum ist und dass es hauptsächlich ums Essen und Trinken geht. Um neue Partner zu gewinnen, lade ich die lieber zu mir in die Küche ein. Heuer werde ich ganz sicher nicht auf eine Messe gehen – auch wegen der diversen Eintrittsregeln, die wahrscheinlich gelten werden. 

Josef Juritz, Hotel Almrausch, Bad Kleinkirchheim

Bei uns sind Messen eigentlich kein Thema. Wir haben nur ein kleines Haus mit 39 Zimmern, die sind schnell gefüllt. Wir haben keine Busgruppen als Gäste. Wir sind seit Jahren auf Genuss spezialisiert. Außerdem haben wir für Messebesuche keine Zeit. Wir kümmern uns während dieser Zeit lieber um unsere Gäste, die unsere volle Aufmerksamkeit brauchen. Dazu kommt noch die aktuelle Mitarbeiterproblematik. Bei uns im Haus ist wirklich niemand abkömmlich. Wir sind alle im Einsatz.  

Jakob Lilg, Das Löwenzahn, Weissensee

Für mich persönlich sind Messebesuche nicht wirklich notwendig. Ich suche mir die Partner und Lieferanten lieber selber raus und lade sie dann zu mir in den Betrieb an. 
Bei den Messen ist es meist auch unglaublich laut und man muss sich anstrengen, um sich unterhalten zu können. Mir ist das zu stressig. Als ich jünger war, habe ich Messen aber sehr wohl als Plattform zum Austausch mit Kollegen genutzt. Dabei konnte ich viel Neues erfahren und auch das eine oder andere Bier trinken.