Unattraktive Arbeitsbedingungen
"Wer von den Arbeitskräften mehr Flexibilität und Mobilität verlangt, muss auch so fair sein und von der mangelnden Attraktivität der Arbeitsbedingungen reden", kritisiert Rudolf Kaske, vida-Vorsitzender und ÖGB-Arbeitsmarktsprecher, die Äußerungen von Hans Schenner, WKO-Obmann der Bundessparte Tourismus vergangenen Freitag, zur "mangelnden Mobilität" der österreichischen ArbeitnehmerInnen.
Gerade der Dienstleistungsbereich wie etwa der Tourismus sei zweifellos nicht die erste Wahl für Jobsuchende. "Wenn dann noch eine Familie und Kinder da sind, wird ein Jobsuchender nicht so leicht seine Zelte abbrechen und mit Sack und Pack umziehen können. Das ist ja auch eine Kostenfrage, Jobsuchende mit Familie werden natürlich in erster Linie versuchen, regional einen Arbeitsplatz zu finden", meint Kaske.
Mobilität ist kein Allheilmittel
In diesem Zusammenhang von "fehlender Mobilität der ÖsterreicherInnen" zu sprechen, geht für Kaske zu weit: "Das ist ein Schlag ins Gesicht für hundert Tausende von PendlerInnen, die schon jetzt tagtäglich vor allem aus den Bundesländern nach Wien pendeln". Selbst diese Mobiliät sei jedoch keine Garantie für einen Arbeitsplatz, denn viele PendlerInnen haben ihren Job verloren. "Dass manche Branchen sich schwerer tun, qualifiziertes Personal zu finden, liege vielmehr an den unattraktiven Arbeitsbedingungen - schlechte Entlohnung, überlange und familienfeindliche Arbeitszeiten, mangelnde Aufstiegschancen", so Kaske abschließend.
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