Weiterhin sinkende Hotelpreise
HRS-Hotelpreisradar. Laut der Analyse von Europas führenden Online-Hotelbuchungsportal ist der Sinkflug der Hotelpreise im Allgemeinen noch nicht gestoppt. Dank Olympia-Bonus ist zwar Vancouver im Aufwind, Athen dagegen stürzt ab.
Olympische Spiele sind ein Garant für massive Preiserhöhungen in der Hotellerie und Staatskrisen machen Übernachtungen billig wie nie: Zu diesem Ergebnis kommt der Hotelpreisradar von HRS. Europas führendes Online-Hotelbuchungsportal nahm die durchschnittlichen Hotelpreise von europäischen und weltweiten Städten unter die Lupe. Im Vergleich zum ersten Quartal 2009 erhöhte Vancouver als Austragungsort der Olympischen Winterspiele mit Steigerungen von durchschnittlich 120 Prozent kräftig die Übernachtungspreise. Die Gäste mussten mehr als 150 Euro pro Nacht bezahlen. In Athen hingegen zahlt man weniger als die Hälfte. Mit durchschnittlich 60 Euro pro Nacht verlangen die ortansässigen Hoteliers knapp 30 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. In Deutschland bleibt nach dem kontinuierlichen Preisverfall eine Erholung weiterhin aus, einzig in Nürnberg, wo die Preise im Februar traditionell aufgrund der Spielwarenmesse anziehen, wurde der stetige Abwärtstrend gestoppt und in den ersten Monaten 2010 gut vier Prozent gegenüber 2009 aufgeschlagen.
Deutschland: Der Sinkflug geht weiter
Die Preise für Hotelübernachtungen sind in Deutschland weiter – wenn auch moderat – gesunken. Im ersten Quartal 2010 verlangten die Hoteliers in zehn deutschen Großstädten im Durchschnitt zwischen 1,4 Prozent und 8,7 Prozent weniger als in den ersten drei Monaten des Jahres 2009. Die einzige Ausnahme bildet Nürnberg, dessen Hotelbetreiber traditionell im Februar aufgrund der Spielwarenmesse die Preise anziehen. In der fränkischen Stadt stiegen die Kosten für Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr sogar um knapp 4,4 Prozent, während in allen anderen Ballungsräumen die Preise sanken. Den Zuwachs generierten in erster Linie 3-Sterne Hotels, während die Preise in den 5-Sterne-Häusern sogar um gut vier Prozent nachgaben. Den größten Preisverfall im Vergleich zum Vorjahr erlebte München mit über acht Prozent, in erster Linie in der gehobenen Hotellerie. Am günstigsten haben die Gäste in Dresden geschlafen, mit einer durchschnittlichen Zimmerrate von nur knapp 75 Euro.
Europa: Athen stürzt ab
Während die Hotelpreise auch in Europa im Vergleich zum Vorjahr zwischen zwei Prozent in Amsterdam und 18 Prozent in Moskau gesunken sind, ist Athen regelrecht abgestürzt. Die akute Finanznote der Griechen schlägt sich mit einem deutlichen Minus von knapp 30 Prozent auf die Übernachtungspreise nieder. Mit durchschnittlichen Zimmerraten von nur noch 60 Euro liegt Athen nun auch hinter traditionell günstigen Städten wie Budapest und Istanbul. Prag liegt als einzige europäische Stadt im Vergleich mit knapp 55 Euro pro Übernachtung hinter Athen. Die Hoteliers in der tschechischen Hauptstadt können sich aber über ein kleines Wachstum, wenn auch unter einem Prozent, freuen. Größere Zuwächse verzeichnen im Quartalsvergleich 2009/2010 Warschau mit knapp zwei Prozent, London mit fast vier Prozent und Stockholm mit knapp sieben Prozent. In der polnischen Hauptstadt konnte sogar eine Preissteigerung im 5-Sterne-Segment von mehr als sechs Prozent verzeichnet werden. Während in Helsinki die Hotelpreise im Luxussegment um über 33 Prozent nachgaben.
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