Winterkontingente fixiert - Coverstory 47/06
Die Kontingente an saisonalen Arbeitskräften für die heimische Tourismuswirtschaft wurden für die kommende Wintersaison 2006/07 so wie in den Vorjahren abermals gekürzt. Es stehen 7.765 Saisoniers zur Verfügung, das sind um drei Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Positiv wertet der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Johann Schenner, die rechtzeitige Erlassung der Verordnung. Damit werde sichergestellt, dass die Betriebe mit den dringend benötigten Hilfskräften im Großen und Ganzen versorgt werden können, auch wenn einmal mehr nicht alle berechtigten Wünsche der tourismusintensiven Bundesländer erfüllt werden konnten.
Gerade in den Zeiten der Saisonspitzen ist die Zahl der offenen Stellen im Tourismus zuletzt um mehr als zwanzig Prozent gestiegen. „Kein Saisonier nimmt den Inländern einen Arbeitsplatz weg“, betont Schenner in diesem Zusammenhang.
„Die tüchtigen ausländischen Arbeitskräfte sind, gerade in Spitzenzeiten, wichtig für eine erfolgreiche Entwicklung des Tourismus in unserem Lande“, hält der Sprecher der Tourismuswirtschaft fest. „Dies gilt erst recht vor dem Hintergrund eines berechtigten Optimismus für den Wintertourismus. Die vorliegenden Daten zur Buchungslage lassen einen ausgezeichneten Verlauf der Wintersaison und damit wieder vermutlich einen neuen Beschäftigungsrekord erwarten.“
Der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Sepp Schellhorn, meint hingegen, dass das Saisonierkontingent im Moment gerade noch ausreicht: „Die 200 weniger fallen noch nicht so sehr ins Gewicht. Deshalb gab es auch kein Murren in der Branche. Doch die deutschen Arbeitskräfte bleiben langsam spürbar aus und in den nächsten Jahren wird es mit den tschechischen, slowakischen und ungarischen ähnlich sein. Dann werden wir jedoch ein gröberes Problem haben.“
Das Gesamtkontingent verteilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Bundesländer:
Burgenland: 120, Kärnten: 170, Niederösterreich: 155, Oberösterreich: 250, Salzburg: 2.560, Steiermark: 490, Tirol: 3.365, Vorarlberg: 570 und Wien: 85.
Bei der Erteilung von Saisonbewilligungen werden Arbeitskräfte aus den neuen EU-Mitgliedstaaten bevorzugt, heißt es dazu aus dem Wirtschaftsministerium.
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