„Wir leben die Wiener Kaffeehaustradition“
Die hauseigene Kaffeeröstung des Café Schottenring gibt’s gemahlen oder in ganzen Bohnen zum Mitnehmen. Das traditionelle Ringstraßen-Café verwöhnt seine Gäste mit Wiener Kaffeespezialitäten, Wiener und internationaler Küche und überrascht sie mit einer Apfelstrudelshow.
Das Café Schottenring ist ein Geheimtipp unter den Wiener Ringstraßencafés. Dagmar Schreitel und ihr Lebensgefährte Manfred Szabo führen das Café nunmehr seit August 2001 und betonen, dass hier noch die Wiener Kaffeehaustradition von 1879, der ersten urkundlichen Erwähnung des Café Schottenring gelebt wird. Verändert hat sich am Café nicht viel, außer neuen Sitzbezügen, nach denen Dagmar Schreitel fast drei Jahre lang gesucht hat, bis sie den passenden dezent rot-goldenen Stoff fand. Die original Stuckdecke steht bereits unter Denkmalschutz, hat aber duch den U-Bahn-Bau einige Risse bekommen. „Sachverständige von der U-Bahn-Baubehörde waren bereits mehrmals hier. Sie meinten lakonisch, dass die Schäden nicht vom U-Bahn-Bau kämen, und stellten einfach fest: Das Haus ist alt und da treten Baumängel auf“,erklärt Schreitel verzweifelt und ist nach wie vor überzeugt, dass die Risse nur durch den U-Bahn- Bau entstanden sein können.
Apfelstrudel-Show
Für Bustouristen gibt es ein eigenes Kaffeehauspackage mit Menü und einer Apfelstrudel-Show. Nach dem Essen wird der Gast in das Geheimnis des hausgemachten gezogenen Apfelstrudels vom Äpfel schälen bis zum Teig ziehen eingeweiht.
Auch bei den Gerichten und Kaffeespezialitäten haben die ausländischen Gäste so ihre Vorlieben: während die Japaner Kalbsschnitzel bevorzugen, bestellen Franzosen den Tafelsspitz und Italiener einen Grillspieß. Der heimische Gast verlangt eine Melange, hingegen der Tourist probiert den Kaffee Alt-Wien - großer, starker Mocca plus Schlagobers und dazu Mozart-Likör –, einen Franziskaner oder Kapuziner. Eine besondere Kaffeespezialität ist der von Dagmar Schreitel selbst kreierte „Schottenrings Gold“ – ein kleiner Brauner mit einem Schuss Amaretto, Schlagobers und Schokostreusel, serviert in einer goldenen Tasse mit Untertasse. Wer zu Hause auf seinen Schottenring-Kaffee nicht verzichten will, kann Kenya, Luxus, Wiener Mischung und Italiano, in ganzen Bohnen oder gemahlen mit nach Hause nehmen.
Auch kulturell bietet das Café Schottenring einiges: So gibt es jeden Tag nachmittags Klaviermusik, einmal im Monat eine Opernsoirée sowie Lesungen mit Geschichten aus den 50-er und 60-er Jahren.
Café Schottenring, 1010 Wien, Schottenring 19, Tel.: 01/315 33 43, www.café-schottenring.at
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