Wo der Blaufränkisch regiert

ÖGZ-Verkostung
18.11.2020

Von: Roland Graf
94 Prozent aller Blaufränkisch-Reben stehen im Burgenland. Vom „Einheitsstil“ ist man aber weit entfernt. Im Gegenteil: Für Sommeliers sind die herausgekitzelten Nuancen der unterschiedlichen Böden wesentlich.

"Das ist es, was die Welt will“ – ein klarer Befund erfreut derzeit die heimische Weinszene. Zumindest jenen Teil, der auch Blaufränkisch in seinem Programm hat. 

Denn just zur abgeschlossenen Ernte 2020 flatterten die Verkost-Ergebnisse von Stuart Pigott – von ihm stammt der einleitende Satz – und dem Fachmagazin „Wine Spectator“ herein. Das Fazit von Aleks Zecevic, der hier die Liebeserklärung „Bettering Blaufränkisch“ verfasste, enthält auch eine interessante Analyse der wichtigsten burgenländischen Anbaugebiete. Denn auch wenn es die Rebsorte ebenso in Deutschland (Lemberger), Kroatien (Frankovka) oder Ungarn (Kékfrankos) gibt, gilt das Burgenland international als ihre Qualitätshochburg. Im Mittel-
burgenland, das 2005 als erstes burgenländisches DAC-Gebiet für Blaufränkisch „reserviert“ wurde, entstünden laut Zecevic „Weine mit hoher Konzentration und üppigen Tanninen“. Der Leithaberg und Eisenberg brächten stärker mineralisch bis würzig unterlegte Weine hervor. Und damit spricht der internationale Fachautor an, was heimische Sommeliers so an der Traube schätzen – sie begleitet kräftige Gerichte mit Frische, kann aber auch einen würzigen Kontrapunkt setzen. Und das mit einem klar regional verankerten Wein.
Immer wenn es nicht zu schwer werden soll, schlägt die Stunde des Blaufränkisch – ob zum Martinigansl, einem Wildbraten oder auch einem Lamm-Curry. Die konkreten Wein und Speise-Empfehlungen der ÖGZ zum „Best of Blaufränkisch“ finden Sie auf den kommenden Seiten!  

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