Wochenarbeitszeiten sind leicht gesunken
ÖHV. Einerseits stehen die Hoteliers durch den aggressiven Preiskampf stark unter Druck. Auf der anderen Seite sinken die grundsätzlich hohen Wochenarbeitszeiten für die Mitarbeiter, wodurch Jobs in der Branche attraktiver werden. Doch auch die Zahl der offenen Stellen sinkt.
„Es war schwierig, aber Österreichs Tourismusbetriebe konnten den Mitarbeiterstand in der Krise halten. Wenn alles gut läuft, kommen wir auch die nächste Zeit ohne große Einschnitte aus“, gibt Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), die Stimmung in der Branche wieder. Geringere Rückgänge wiesen im Vorjahr nur politiknahe Branchen vor. Der Beschäftigtenrückgang im österreichischen Tourismus lag, ausgehend vom Redkordniveau von mehr als 180.000 Mitarbeitern, bei 1,18 %. Kurzarbeit war in der Branche kein Thema. Die Zahl der offenen Stellen sank jedoch um 22,3 %.
Der Preiskampf reißt Lücken in die Kassen
Im Februar stieg die Zahl der Beschäftigten sogar wieder um 0,98 %, die der offenen Stellen um 10,1 % im Vergleich zum – freilich niedrigen – Ausgangswert des Vorjahres. „Die Auswirkungen der Krise sind unübersehbar, doch die Tendenz lässt uns hoffen. Aber viele Betriebe leiden immer noch unter dem aggressiven Preiskampf. Bis sich die Einnahmen stabilisiert haben, wird es noch dauern“, erklärt Reisenzahn. Österreichs Hoteliers haben aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks in den vergangenen Jahren schon viel Einsparungspotential gehoben und die Eigenkapitalstruktur massiv und nachhaltig verbessert. Doch das Vorjahr hat große Lücken in den Kassen gelassen. „Es gibt praktisch keinen Spielraum für Investitionen und die Fixkosten müssen gering gehalten werden“, schildert Reisenzahn die Herausforderung für die Unternehmer.
Wochenarbeitszeit sinkt weiter
Seit der Wintersaison 2006/07 ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in der österreichischen Ferienhotellerie um über 2 Stunden pro Woche gesunken. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit sank in allen Qualifikationsgruppen und allen Abteilungen. Am größten war der Rückgang in Rezeption: Dort arbeiteten die Mitarbeiter im vergangenen Winter um durchschnittlich 2,4 Stunden pro Woche kürzer als 2006/07. Die Mitarbeiter in der Etage verzeichneten im selben Zeitraum einen Rückgang um 2,2 Stunden pro Woche. Die Küche reduzierte die Wochenarbeitszeit um 1,8 Stunden pro Woche, das Service um 1,5 Stunden. Gegenüber der Vorsaison ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in dem Wintersportregionen um 0,4 Stunden pro Woche gesunken.
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